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Aachen: Seeberger erwartet „Punch, Power und Idee”

Aachen : Seeberger erwartet „Punch, Power und Idee”

„Der Sieger hat Anschluss nach oben, der Verlierer wird im Mittelfeld bleiben”, hatte Aachens Ex-Trainer Guido Buchwald vor der bislang einzigen Partie gegen die TSG 1899 Hoffenheim gemutmaßt - und sich geirrt. Das Spiel endete Unentschieden.

Trotzdem ist das Team von Ralf Rangnick der ernsthafteste Konkurrent von Borussia Mönchengladbach um die Zweitliga-Meisterschaft und Alemannia Aachen nur der Nabel der Tabelle.

Und obwohl der Regionalliga-Aufsteiger mit neun Siegen und einem Unentschieden in Folge eine beeindruckende Rückrunden-Bilanz vorzuweisen hat, besteigt die Mannschaft am Freitag nicht mit klappernden Zähnen den Mannschaftsbus zur Fahrt in das 3272-Seelen-Nest. Nicht zuletzt der überzeugende 3:0-Sieg gegen Osnabrück hat eventuelle Abstiegsängste aus den Köpfen gebannt. So kommen die spielstarken Hoffenheimer gerade recht für ein Manöver unter Gefechtsbedingungen, auch wenn Alemannia „jedes noch ausstehende Spiel gewinnen will”, wie Jürgen Seeberger vorgibt.

„Hoffenheim hat starke Individualisten und spielt geduldig. Die Mannschaft wartet auf ihre Chance”, beschreibt der 43-Jährige den Gegner. „Das wird eine Herausforderung im Zweikampfverhalten.”

Und so trägt der Alemannia-Coach die Wunschliste für das geschehen auf dem Platz beim einzigen Ausflug der Schwarz-Gelben in das Dietmar-Hopp-Stadion vor: Die Laufwege sollen sich nicht kreuzen, erwartet Seeberger, ohne den Namen Lagerblom zu nennen, Pressing und Balleroberung sollen stimmen - und das möglichst nahe am gegnerischen Strafraum.

Das gegnerische Spiel ist zentrumslastig, hat Jürgen Seeberger beobachtet, trotzdem müssen die beiden schnellen Außenverteidiger Ibertsberger und Löw an die Kette gelegt werden. Die Mannschaft soll 90 Minuten lang „Punch, Power und Idee zeigen”. Und ein letztes Saisonziel auch noch geblieben: Das Team kann sich in den Prämienrängen festsetzen, die bei den einstelligen Tabellenplätzen beginnen.

Viel Raum für personelle Experimente lassen zum einen die Verletztenliste nicht zu - Reiner Plaßhenrich (Waden- und Schulterprobleme) bleibt ebenso zu Hause wie Jerome Polenz (Rippenprellung) und Mirko Casper (Knieverletzung) - zum anderen die Abstellung an die Zweite Mannschaft (Hohs, Holtby, Popova, Vukovic). „Ich habe 17 Feldspieler zur Verfügung”, rechnet Jürgen Seeberger vor - nur einer wird also nicht im Kader stehen.

Vielleicht ergibt sich in dieser Konstellation doch noch Gelegenheit für einen, der in den Überlegungen des Trainers zuletzt keine Rolle gespielt hat. „Ich bin ehrlich und weiß, dass ich keine gute Saison gespielt habe”, räumt Laurentiu Reghecampf ein, der nach seinem Ausflug auf die Tribüne inzwischen wieder auf der Reservebank gesessen hat.

„Aber mich für eine schlechte Saison alleine verantwortlich zu machen, finde ich nicht fair”, meint der 32-Jährige, der trotz zweier Treffer und drei Vorlagen seit dem Spiel gegen Wehen nicht mehr berücksichtigt wurde. „Wenn Manager und Trainer finden, ich kann Aachen nicht mehr helfen, soll man mir sagen, ich soll weggehen.”