Aachen : Plaßhenrich läuft und läuft und läuft
Aachen „Nein, bislang nicht”, verneint ein ansonsten blendend aufgelegter Reiner Plaßhenrich die neugierige Reporterfrage. Bislang habe er noch kein verlockendes Reiseziel in weiter Ferne aus dem „Miles & more”-Programm angeboten bekommen.
Trotzdem spult der Kapitän der Alemannia im Aufbautraining Kilometer um Kilometer ab, um nach seiner Knie-Operation möglichst schnell wieder vom Zuschauer zur Stammkraft bei der Operation Klassenerhalt zu werden.
Und die wochenlange Einzel-Schinderei mit Physiotherapeut Nils Haacke und bei den Krafteinheiten hat für den 30-Jährigen schneller als erhofft Früchte getragen: Ursprünglich war das Spiel in Gladbach als „Arbeitseinstieg” für Aachens Dauerläufer geplant, nach dem Training am Freitag war jedoch klar, dass Plaßhenrich bereits gegen Hannover wieder unter die ersten Achtzehn rückt.
„Es ist erfreulich, dass er mit dem Aufbau schon so weit ist”, zeigte sich Trainer Michael Frontzeck am Abend sehr zufrieden. Noch bei der mittäglichen Pressekonferenz war Plaßhenrich auf der schon kürzer gewordenen Lazarett-Liste der Alemannia geführt worden.
Auch wenn Matthias Lehmann in den letzten Wochen ordentliche Leistungen als Abräumer vor der Abwehr abgeliefert hat, sieht Trainer Michael Fronteck in Reiner Plaßhenrich „einen eminent wichtigen Spieler.” Allein durch seinen intensiven Einsatz, seine Mimik und Gestik zeigt der 30-Jährige, dass das Verlieren keinen Platz in der Hitliste seiner Lieblingsbeschäftigungen hat; und sein (Dauer)-Laufpensum dürfte auch die Mannschaftskollegen zu ein paar Extra-Kilometern animieren.
Überdrehen will Aachens Kapitän auf dem Weg zurück in die Stammformation jedoch nicht: „Es fehlen noch ein paar Krafteinheiten”, beschreibt Reiner Plaßhenrich, was noch aufgearbeitet werden muss - und hat in der Abteilung Muskelaufbau mehr zu leisten als andere. „Die Defizite sind seit meinem Kreuzbandriss einfach da”, analysiert er den Zustand des geschädigten Knies, das durch umgebende Muskeln mehr Halt finden muss.