Köln : Overath sieht erstmals einen FC mit „Biss”
Köln Der tragische Tod eines FC-Fans überschattete am Dienstag den 2:0 (2:0)-Sieg des 1. FC Köln über 1860 München.
Als Lukas Podolski nach drei Minuten die Führung für die Gastgeber erzielte, erlitt ein etwa 45-jähriger Mann, der mit seinen beiden Söhnen im Stadion war, eine Herzattacke und brach zusammen. Der sofort herbei geeilte Notarzt versuchte den Mann zu reanimieren. Vergebens. Er starb noch im Stadion.
Alexander Voigt, der nach der fünften Gelbe Karte ein Spiel pausieren muss, hatte noch vor der Pause (40.) das 2:0 erzielt.
„Wenn man auf so tragische Weise einen Fan verliert, dann ist das Spiel nicht mehr wichtig. Das ist sehr traurig, und ich spreche der Familie mein Mitgefühl aus”, fand FC-Trainer Huub Stevens passende Worte. Auch im Pokalspiel gegen Rostock am 22. September hatte es einen Todesfall gegeben.
Die richtigen Worte hatte der Kölner Coach offenkundig auch gegenüber seiner Mannschaft gefunden. „Sie war hellwach, dynamisch und hat aggressiv begonnen. Dafür ist sie belohnt worden”, sagte Vizepräsident Jürgen Glowacz.
Club-Chef Wolfgang Overath hatte „erstmals den Biss gesehen, mit dem man spielen muss. Dann wird auch sofort das spielerische Element besser.”
Stevens Personalkarussell drehte sich auch gegen die Sechziger weiter. 20 Profis hat der Niederländer mittlerweile eingesetzt. Mehr oder weniger gezwungenermaßen, weil ihm acht Akteure nicht zur Verfügung stehen.
Dass jedoch ein kreativer, junger Mittelfeldspieler wie Markus Feulner wieder auf der Bank saß, erscheint trotz des Sieges unverständlich.
Daneben hatte Rolf-Christel Guiè-Mien Platz genommen, weil er beim 2:2 in Essen nicht so ganz auf Ballhöhe gewesen war. Für ihn brachte Stevens das 19-jährige Talent Thomas Bröker. In der Defensive ersetzte Christian Lell den gesperrten Roland Benschneider.
Damit standen gleich drei 19-jährige Jungspunde in der Startelf. Neben Bröker in der Abwehr Lukas Sinkiewicz und natürlich Nationalspieler Lukas Podolski.
Erfreulich für die FC-Gemeinde, was „ihre Geißböcke” dann zeigten: Das Spiel war gerade einmal drei Minuten alt, als Podolski in der Lauf von Albert Streit passte, der dann im Strafraum das Spielgerät quer auf die Kölner „Torgarantie” legte. Und Lukas P. brachte die Heimelf endlich einmal früh in Führung, die Alex Voigt kurz vor der Pause ausbaute.
Anschließend wurden die Gäste zwar stärker. Ihnen fehlt aber augenscheinlich ein „Knipser” der Marke Podolski.