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Mönchengladbach: Mit Böhme als Linksaußen?

Mönchengladbach : Mit Böhme als Linksaußen?

Hobbys? Dick Advocaat muss ein paar Sekunden überlegen. „Hmmm”, brummt er - und hängt noch ein paar Sekunden dran.

Fußball, Voetbal, Football - irgendwie führen alle Gedanken des Trainers von Borussia Mönchengladbach ins Stadion. Dann schießt es doch aus ihm heraus: „Filme!”, sagt Advocaat, „ich sehe gerne amerikanische Filme. Da kann ich abschalten.” Dann hält er wieder inne - und gibt schmunzelnd zu: „Aber irgendwie läuft irgendwo jeden Abend auch ein Fußballspiel im Fernsehen.”

So wie am Mittwoch. Das Schalker 1:1 im UEFA-Cup in Donezk. „Ein gutes Spiel haben die Schalker da gemacht. Vom Einsatz bis zur Organisation - das war hervorragend”, urteilt der ehemalige Bondscoach.

Bange wird ihm trotzdem nicht, wenn er an Sonntagabend, an das Heimspiel gegen die Königsblauen denkt. „Weil wir in dieser Saison schon große Mannschaften geschlagen haben. Wir können auch gegen gute Vereine ein gutes Ergebnis holen”, ist Advocaat sich sicher.

Eine Schlüsselrolle könnte jenem Mann zukommen, der vor ein paar Wochen noch auf der Gehaltsliste der Gäste gestanden hat. Jörg Böhme trainierte in dieser Woche nicht wie gewohnt auf seiner ihm bisher angetrauten Position im halblinken Mittelfeld, sondern offensiv links in einem 4-4-2-System. „Ich habe einen Spieler mehr in den vorläufigen Kader genommen, weil ich noch nicht so genau weiß, wie ich es machen werde”, grübelt Advocaat.

Das Problem: Mit dem bewährten 4-3-3 besteht offensichtlich die Gefahr, den Schalkern ins offene Messer zu rennen. „Je nachdem wie Schalke spielt, haben wir eventuell einen Mann zu wenig im Mittelfeld”, erklärt Advocaat.

Aus Böhme selbst ist vor dem Spiel gegen die alten Kumpels übrigens nichts rauszubekommen. Anfang der Woche hatte er dem „kicker” ein Interview gegeben, das muss reichen. Nach einem Sieg gegen Schalke, so der 30-Jährige, würde er dann wieder etwas sagen.

Stadion ausverkauft

Sollte Böhme tatsächlich Linksaußen spielen, dann dürfte er endlich wieder das tun, was er am liebsten macht: die Linie rauf und runter rennen, „Gras fressen” und messerscharfe Flanken schlagen. Wer live dabei sein will und noch keine Karte hat, schaut in die Röhre. Der Borussia-Park ist zum ersten Mal in diesem Jahr restlos ausverkauft.