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Mönchengladbach: Marko Marin findet „Ollis Tor noch ein bisschen schöner”

Mönchengladbach : Marko Marin findet „Ollis Tor noch ein bisschen schöner”

Sechs Treffer, drei auf beiden Seiten. Wunderbare Tore und viele spektakuläre Szenen. Zwei Teams, die Fußball 90 Minuten lang spielten. Besseres kann der Fan in der 2. Bundesliga kaum geboten bekommen. Borussia Mönchengladbach und die SpVgg Greuther Fürth begeisterten die „nur” 37.032 Augenzeugen eines rasanten Spiels.

Marko Marin mit seinen ersten Zweitliga-Toren (5. und 56.) sowie Oliver Neuville (50.) sorgten für ausgelassenen Jubel bei allen Borussen und deren Sympathisanten, denn die drei Treffer der Fürther Felgenhauer (19.), Kotuljac (78.) und Achenbach (80.) klatschten gegen oder aufs Aluminium.

Jos Luhukay fand, „ein 5:5” wäre statt des 3:0 auch denkbar gewesen - es war keine Höflichkeitsfloskel des Gladbacher Trainers. Greuther Fürth spielte stark auf, zumindest bis zum Strafraum, was Bruno Labbadia trotz aller Niedergeschlagenheit ein berechtigtes Lob entlockte. „Kompliment für das Auftreten, für das Spiel, das bis zum 16er hervorragend war”, sprach der Gäste-Coach, für den die „individuelle Klasse den Unterschied” ausgemacht hatte.

Er meinte natürlich Marin und Neuville, deren Tore für Diskussionsstoff sorgten. Die Borussen gönnten sich den Spaß, zu erörtern: „Welches Tor war das Schönste?” Nichts sagt besser aus, dass die Rückkehr in die Bundesliga wohl nur noch Formsache ist bei neun Punkten Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz. „Es müsste schon mit dem Teufel zugehen”, fand nicht nur Sportdirektor Christian Ziege. Mittwoch in Jena wollen die Borussen dem „bösen Kerl” das nächste Schnippchen schlagen.

Und welches der drei Tore war nun das Schönste? Marins erstes, als er nach Patrick Paauwes Traumpass den Ball aus halb linker Position mit rechts in den Winkel schlenzte? Neuvilles, als er „geschmeidig” Soumaila Coulibalys Hinterkopfvorlage annahm und den Ball dann volley in den Winkel jagte? Oder Marins zweites Tor, als er nach Coulibalys Pass zwei Gästespieler stehen ließ und überlegt flach mit links einschob?

„Ollis war noch ein bisschen schöner”, sagte Marin. „Die Fans sollen Markos Tor wählen, er ist noch jung und ich hab´ schon eine Plakette”, warb Neuville für seinen Mitspieler, sollten Gladbachs 1:0 und 2:0 in die Auswahl zum Tor des Monats kommen - was keineswegs abwegig ist.

Christian Ziege warb derweil trotz der „schönen Tore” für die Innenverteidigung: „Filip Daems und Thomas Kleine haben eine richtig gute Partie gemacht.” Speziell Kleine, der nach Gohouris Verletzung kalt ins Spiel kam und sofort seinen Mann stand.

Auch wenn an seinem 30. Geburtstag Alexander Voigt nach dem Abpfiff mit den völlig losgelösten Fans die Humba machte, die Ovationen galten Jos Luhukay. Erstmals wurde der Trainer mit Sprechchören gefeiert. Was den „Mannschaftsspieler” freute: „Das tut mir sehr gut.” Abends, daheim in Ruhe und mit der Gattin, wollte er sich die „Genugtuung” gönnen, sagte der Architekt des Erfolgs.