Aachen : Madrid startet Angriff gegen die Wettanbieter
Aachen David Beckham hat Stubenarrest, berichteten spanische Zeitungen in dieser Woche. Die niedergekommene Gattin Victoria möchte den Kickerstar häufiger an ihrer Seite und weniger in irgendwelchen Clubs sehen. Vielleicht mehrt sich der Reichtum des Exzentrikers aber auch bei der Kindepflege, ohne dass der Brite dazu groß beiträgt.
Die gesamte Kickerelite von Real Madrid hat den Anwalt Louis Dupont, der einst das berühmte Bosman-Urteil beim Europäischen Gerichtshof erstritt, beauftragt, ihre Rechte europaweit wahrzunehmen. Für Deutschland hat das Mandat der Größen Beckham, Ronaldo, Zidane, Raul und Figo der Aachener Anwalt Dr. Helmut Reitz erhalten.
Die Juristen gehen gegen Wettanbieter vor, die ungefragt mit den spanischen Edelkickern werben. „Wir sind nicht im Wilden Westen”, hält Dupont der Wett-Zunft „anarchische Sitten” vor. Der Aachener Anwalt reklamiert für sein prominentes Klientel das Recht am eigenen Bild. Vor dem Landgericht Köln, Kammer für Handelssachen, erstritt er gerade eine Unterlassungsverfügung gegen den Internet-Anbieter „Mr.Bookmaker.com”. Dem Wettanbieter droht ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro - falls er mit den Königlichen weiterhin für seine Zwecke wirbt. Mit solchen Verfügungen müssen in den nächsten Tagen europaweit viele Anbieter rechnen.
Dupont und Reitz wollen den Streit aber noch intensivieren. Auf dem Klageweg wollen sie sämtlichen Wettanbietern - darunter zum Beispiel auch dem staatlichen Unternehmen Oddset - untersagen, auch nur den geschützten Namen „Real Madrid” für kommerzielle Zwecke zu nutzen. Im Klartext: Der Name dürfte nicht einmal für eine Spielansetzung gebraucht werden. So könnte eine ganze Branche in die Bredouille geraten, denn schon interessieren sich europaweit andere Vereine für den Rechtsstreit. Dupont vertritt unter anderem auch die Gruppe der G18, einen Zusammenschluss des europäischen Fußballhochadels mit Bayern München, Juventus Turin, AC Mailand...
Das Projekt enthält eine Menge Zündstoff. Der Anbieter Mr.Bookmaker will sich gegen die Verfügung wehren. Vorerst verzichtet er aber darauf, Spieler der spanischen Liga in seinen Wettkatalog aufzunehmen. Sicherheitshalber.