Dresden : Kölns Gipfelsturm entpuppt sich als Flop
Dresden An der Elbe fiel der geplante Gipfelsturm des 1. FC Köln mit der 1:2 (0:0)-Niederlage im Nachholspiel bei Dynamo Dresden vor 19.406 Zuschauern ins Wasser.
Die „Geißböcke” bleiben hinter dem MSV Duisburg nur die Nummer zwei in der Zweiten Liga und wurden wieder einmal ihrem eigenen Anspruch nicht gerecht. Denn diese Leistung war alles andere als überdurchschnittlich.
„Das ist eine herbe Enttäuschung”, musste sich FC-Manager Andreas Rettig sichtlich bremsen, um nicht aus der Haut zu fahren. „Vor allem, weil unsere Mannschaft in den letzten zehn Minuten zu wenig getan hat.” Und Präsident Wolfgang Overath verschwand schnell von der Tribüne. Die FC-Delegation wollte nur noch schnell weg aus Dresden, denn diesen Abend hatte man sich völlig anders vorgestellt.
Es war ein Grottenkick im Rudolf-Harbig-Stadion in Halbzeit eins. Beide Mannschaften wollten unter allen Umständen einen Gegentreffer verhindern, blieben in der Offensive äußerst zurückhaltend und scheuten zunächst jegliches Risiko. Es war allenfalls ein zweifelhaftes Vergnügen für Taktik-Puristen.
Die Kölner, die in der gleichen Formation antraten wie letzten Freitag beim 3:0-Erfolg in Oberhausen, hatten zwar viele Ballkontakte, setzten aber keine Akzente. Die Abwehrreihen dominierten. Wobei sich die Dynamos wesentlich geschickter verhielten als RWO vor fünf Tagen. Auch wenn mit Kapitän René Beuchel (gesperrt) und Ansgar Brinkmann (verletzt) zwei Leistungsträger fehlten.
Drei „halbe” Chancen gabs im ersten Abschnitt. Marco Christ scheiterte zunächst mit einem Freistoß an FC-Keeper Alex Bade (13.), später drosch er die Kugel neben den Kölner Kasten (40.). Ein abgefälschter Schuss von Lukas Podolski (26.) war bis dahin das einzige Lebenszeichen des Stevens-Teams.
Nach der Pause wurde es munterer. Zunächst traf Lavric den Pfosten des FC-Gehäuses (48.), Podolski scheiterte sechs Minuten später am Aluminium. Ansonsten war es aber nicht der Abend des 19-jährige FC-Stars, der fast völlig ausgeschaltet wurde. Dann der Kölner Knaller in Minute 66: Freistoß Streit, Kopfballvorlage Scherz und Vollstrecker Voigt. Doch der Tiefschlaf des kurz zuvor für Sebastian Schindzielorz eingewechselten Springer ermöglichte Christian Fröhlich zehn Minuten später das stark bejubelte 1:1.
Last-Minute-Tor
Erst jetzt wurde es interessant. Die Fehler in beiden Abwehrreihen häuften sich. Und in der letzten Minute nutzte Fröhlich das schiere Chaos in der Kölner Abwehr nach einem weiten Einwurf und jagte die Kugel aus sechs Metern zum 2:1 für Dresden ins FC-Gehäuse. Da gab es in der Coaching-Zone für Dynamo-Trainer Christoph Franke einen Kuss von seinem Präsidenten.