Mönchengladbach : „Köln als Mitaufsteiger, das wäre schon schön”
Mönchengladbach Der Sportdirektor antwortet klassisch: „Ist mir sch...egal.” Christian Ziege lässt sich nicht aufs Glatteis führen, wenn er nach den möglichen Wunsch-Mitaufsteigern gefragt wird. Marko Marin, 18, ist offen und ehrlich. „Köln wäre schon schön, allein wegen der Derbys”, sagt der Jungstar und spricht nicht gerade allen Fans von Borussia Mönchengladbach aus den Herzen.
In die hat sich der feine Techniker mit dem verbesserungswürdigen Defensiv-Verhalten schon lange gespielt, gegen Greuther Fürth auch geschossen. Zwei Tore, seine ersten in der 2. Fußball-Bundesliga könnten schnurstracks den Weg auf die Bank bedeuten. „Bei Marko ist es wichtig, ihn nach so einem Ereignis schnell wieder runterzuholen”, sagt Trainer Jos Luhukay.
Ob Marin, der nach dem Spiel im Osten bleibt und mit Borussias A-Junioren am Freitag in Berlin das U-19-DFB-Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen bestreiten wird, am Mittwoch in Jena tatsächlich nicht zur ersten Elf gehört? Luhukay hat sich nicht in die Karten schauen lassen - und jede Menge Möglichkeiten. Denn trotz des Fehlens der knieblessierten Steve Gohouri und Sharbel Touma sowie der Rekonvaleszenten Kasper Bögelund, Sebastian Schachten, Johannes von den Bergh und Sebastian Svärd kann sich der Trainer beneidenswert vielen Gedankenspielen hingeben.
Variante 1: Nach den Erfahrungen aus dem glücklich mit 2:1 gewonnenen Hinspiel, als Jena mit nur einer Spitze und dem überragenden Jan Simak für viel Unruhe in Mönchengladbachs Defensive sorgte, wäre eine Umstellung auf den „Doppelsechser” denkbar. Das hieße: Der gegen Fürth gesperrte Roel Brouwers bildet mit dem letzten Sonntag als Gohouri-Ersatz starken Thomas Kleine die Innenverteidigung, und Filip Daems gibt im defensiven Mittelfeld den „Unterstützer” für Patrick Paauwe.
Variante 2: Marcel Ndjeng rückt als Ersatz für Touma und Soumaila Coulibaly als defensivstärkerer Spieler für Marin ins Team, in dem Brouwers wohl auf jeden Fall zur Stammelf gehören dürfte - in diesem Fall zu Lasten Kleines.
Variante 3: Luhukay lässt die Grundordnung und den offensiven „Anstrich”, bringt im Vergleich zur Startformation gegen Fürth Brouwers (für Gohouri) und Ndjeng (für Touma, dessen Platz im Kader U20-Nationalspieler Moses Lamidi einnimmt).
Egal, welche Variante Luhukay wählt: Die Borussia braucht auch nach den Pflichtsiegen von Mainz und Köln am Dienstag wohl nur noch zwei, maximal drei „Dreier”, dann dürften sie ihr Ziel erreicht haben.
Mögliche Aufstellung: Heimeroth - Levels, Brouwers, Kleine, Voigt - Daems, Paauwe - Rösler, Marin (Coulibaly) - Neuville, Friend