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Aachen: Jörg Schmadtke: „Der Torwart darf nicht die Nummer 10 werden”

Aachen : Jörg Schmadtke: „Der Torwart darf nicht die Nummer 10 werden”

Richtig ruhig schlafen konnte Aachens Trainer Jörg Berger in der Nacht nach der 1:2-Niederlage in Duisburg nicht: „Ich habe mir viele Gedanken gemacht und mir dann auch noch mal die zweite Halbzeit auf Video angeschaut.”

In Zeitlupe sah der Fußballlehrer noch mal die verhängnisvollen, immer wieder kehrenden Fehler seiner Schützlinge.

„Das ist alles eine Frage der Klasse. Wir müssen jetzt erst mal 40 Punkte, dann können wir weiterreden. Ich habe nie von Pokal und Aufstieg geträumt”, hebt Berger den Zeigefinger: „Wir müssen die Kurve kriegen, sonst kann die bisher gute Saison sehr ernüchternd für uns zu Ende gehen.”

Gründe für die Krise gebe es viele, die drei wichtigsten nennt Berger: „Wir spielen nicht über 90 Minuten konstant, und wir müssen auch mal rustikaler auftreten.” Außerdem seien die Köpfe einiger Akteure, deren Verträge auslaufen, nicht frei.

Weitere Probleme in der Mittelachse hat neben Sportdirektor Jörg Schmadtke auch Stürmer Erik Meijer ausgemacht: „Wenn die Viererkette immer neu formiert werden muss und das Mittelfeld unseren Schlussmann mehr ins Spiel bringt als die Stürmer, stimmt was nicht. Der Torwart darf nicht zu unserer Nummer 10 werden.”

In die Kritik bezieht sich der erfahrene Angreifer ausdrücklich mit ein: „Ich habe auch im Moment nicht die Form, die ich letztes Jahr hatte.” Wichtig sei, „dass wir wieder weiter nach vorne kommen und uns Chancen erspielen.”

Bergers Manko: Er hat derzeit kaum personelle Alternativen. „Brinkmann hat eine Leistenverletzung und Krontiris Probleme mit dem Innenband. Beide drohen sogar längerfristig auszufallen”, befürchtet Alemannias Chefcoach.

Da auch der Einsatz von Bachirou Salou (Oberschenkelzerrung) am Freitag gegen Lübeck mehr als fraglich ist, müsste Daniel Gomez nach seiner Sperre sofort ran. „Der hat aber vor Monaten zum letztenmal gespielt”, gibt Berger zu bedenken.

„Es ist gut, dass wir am Freitag schon wieder spielen. Da haben wir nicht zu viel Zeit zum Nachdenken”, sagt Offensivmann Meijer, dessen Vertragsverlängerung am Tivoli wohl nur eine Formsache zu sein scheint: „Wir sind nicht viel auseinander. Es gibt nur noch kleine Dinge zu besprechen.”

Mehr Gesprächsbedarf mit Blick auf den Liga-Alltag hat Jörg Berger: „Zum Glück ist Lübeck auch noch im Pokalwettbewerb. Sollten mentale Probleme auftauchen, haben beide Teams damit zu kämpfen.”

Zuvor muss der Trainer aber eine schlagkräftige Elf aus dem übrig geblieben Kader formieren: „Über Änderungen in der Aufstellung rede ich erst am Freitag.”