1. Sport
  2. Fußball
  3. Bundesliga

Frankfurt: Jens Keller: „FC ist zu gut für die 2. Liga”

Frankfurt : Jens Keller: „FC ist zu gut für die 2. Liga”

Wenn Jens Keller über Köln spricht, dann schwingt immer noch Wut in seiner Stimme mit.

„Mit mir hat beim FC keiner ein ehrliches Gespräch geführt”, blickt der Abwehrchef von Eintracht Frankfurt neun Monate zurück.

„Da sagt man mir in Köln, ich wäre zu alt, um noch eine Perspektive zu bieten, trennt sich von mir und verpflichtet einen Spieler (Markus Happe, d. Red.), der ein halbes Jahr jünger ist.”

Am Montagabend wollen Keller und Kollegen im Waldstadion dem Zweitliga-Tabellenführer Köln die erste Niederlage in der laufenden Meisterschaft beibringen.

FC-Trainer Friedhelm Funkel wäre mit einem Unentschieden am Main schon zufrieden. „Unser Ziel ist es, den Abstand zur Eintracht zu halten.”

Dabei muss der 49-Jährige seine Innenverteidigung umbauen, weil Thomas Cichon nach seiner Roten Karte im Spiel gegen Alemannia Aachen gesperrt ist.

Für Cichon rückt der wieder genesene Carsten Cullmann ins Team, der gemeinsam mit Andrew Sinkala und Markus Happe die Dreierkette vor Torhüter Alex Bade bilden wird.

Jens Keller verspricht seinen früheren Mitstreitern einen heißen Tanz. „Wir spielen zu Hause, haben unsere Fans im Rücken und werden die Punkte behalten”, glaubt der Frankfurter Kapitän, der unter Trainer Willi Reimann der Führungsspieler der Eintracht geworden ist.

Und in dieser Funktion weist Keller sämtlichen Druck von außen ins Reich der Fabel. „Aufsteigen müssen? Absoluter Quatsch. Wir haben in dieser Saison schon mehr geleistet, als jeder von uns erwartet hat”, rückt der 31-Jährige die Frankfurter Saisonvorgabe wieder ins rechte Licht. „Aber wir stehen mit oben und wollen die Chance nutzen, in die Bundesliga zu kommen.”

Aus Köln vertrieben und in Frankfurt zum Häuptling aufgestiegen: Für Jens Keller wäre es ein schöner Montagabend, wenn der FC im Waldstadion die Punkte lassen würde. „Klar sind die Kölner verunsichert”, ist er davon überzeugt, dass Funkels Abwehr der Eintracht Torchancen ermöglichen wird.

Dass der FC nur ein Jahr lang in Liga 2 spielen wird, ist für Jens Keller trotzdem beschlossene Sache. „Die Mannschaft ist einfach zu gut für diese Klasse”, stellt er fest. „Nur am Montagabend wird es nicht reichen.”

Freundschaftliche Kontakte zu FC-Spielern hat Keller immer noch: „Mit Dirk Lottner, Markus Kurth und Thomas Cichon telefoniere ich öfters.” Doch diese persönlichen Sympathien wird der Frankfurter Kapitän in der Kabine lassen.

„Ich freue mich zwar, die Jungs wieder einmal zu sehen”, schmunzelt Jens Keller. „Aber erst, wenn sie mir nach dem Spiel zum Sieg gratulieren.”