Aue : In Aue: Zähler gewonnen oder zwei verloren?
Aue Die Meinungen waren nach dem 1:1 im Lager der Alemannen geteilt: Einen Punkt in Aue gewonnen oder doch zwei Zähler verspielt, lautete die Frage am Ende der dritten Pflichtpartie innerhalb von acht Tagen.
„Wir haben die Woche erfolgreich beendet mit einem Punktgewinn bei einer heimstarken Mannschaft”, ließ zumindest Sportdirektor Jörg Schmadtke keinen Zweifel aufkommen.
Tatsächlich hätten die Schützlinge von Trainer Dieter Hecking schon nach einer halben Stunde in Führung liegen müssen, doch Simon Rolfes (9.) zielte knapp daneben, Sergio Pinto (11. und 29.) lupfte den Ball zunächst übers Tor und scheiterte später an Aues Torwart Jörg Hahnel.
Erst in der 34. Minute musste Aachens Schlussmann Stephan Straub erstmals ernsthaft eingreifen, als er einen 25-m-Freistoß von Matthias Heidrich entschärfte.
So klar beherrschten die Schwarz-Gelben das Geschehen im Erzgebirgsstadion. Dennoch: Erneut gelang es den Alemannen nicht, trotz überlegen gestaltetem Spiel gegen nervös agierende und technisch deutlich unterlegene Platzherren ein Tor vorzulegen.
„Wir müssen einfach mal wieder in Führung gehen, dann bekommen wir auch mehr Räume und Möglichkeiten zu kontern”, analysierte Mittelfeldmann Rolfes, der nach langem Zögern den Zähler als „Punktgewinn” einstufte. Aber: „Wenn ich nicht gewinne, bin ich immer unzufrieden”, fügte der Ex-Bremer schnell hinzu.
„Wir haben die erste Halbzeit eine sehr gute Aachener Mannschaft mit sehr guten Möglichkeiten gesehen. Wir haben schnell umgeschaltet, nur leider keinen Treffer vorgelegt”, sagte Chefcoach Hecking.
Mit den rund 100 mitgereisten Fans sah er eine kuriose Entwicklung zum 0:1 in der 57. Minute. Zunächst spielte Keeper Straub den Ball so unpräzise auf die linke Seite, dass der für den gesperrten Stefan Blank ins Team gerückte Emil Noll einen Einwurf auf Höhe des eigenen Strafraums nicht vermeiden konnte.
„So wurde das unnötige Gegentor eingeleitet”, ärgerte sich Hecking. Willi Landgraf köpfte die Kugel anschließend dem Auer Angreifer Sebastian Helbig vor die Füße. Seinen Schuss konnte Straub zwar noch abwehren, den Abpraller nickte Skerdilaid Curri aber unbedrängt ein.
Direkt im Gegenzug konterten die Aachener eiskalt: Noll hatte sich auf der linken Seite prima durchgespielt, seine gut getimte Flanke köpfte der wiederum starke Kai Michalke zum schnellen Ausgleich ins gegnerische Netz. „Das war eine Superaktion vom Emil. Er hat in seinem ersten Zweitligaspiel eine sehr gute Leistung gebracht und Curri fast komplett aus dem Spiel genommen”, lobte Aachens Trainer den Liga-Debütanten.
Dass die Aachener sich in der letzten halben Stunde darauf beschränkten, das Ergebnis zu halten, fand durchaus Heckings Verständnis. Denn in den zweiten 45 Minuten agierte seine Elf nicht mehr so überlegen wie in der ersten Hälfte, Kräfte und Konzentration seiner Schützlinge ließen spürbach nach.
„Das Niveau war in der zweiten Halbzeit schwächer. So muss und kann ich mit dem Punkt zufrieden sein”, urteilte Alemannias Chefcoach.
Auch die Auer konnten in der Schlussphase keine besonderen Akzente mehr setzen, so dass beide Teams mit dem gerechten Unentschieden leben mussten.
„Für mich war das zu wenig”, widersprach Stephan Straub seinem Sportdirektor: „Wir hatten gute Chancen und haben zwei Punkte verschenkt.”