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Stuttgart: Ibisevic, Helmes & Co: Rascher Aufstieg zu Bundesliga-„Knipsern”

Stuttgart : Ibisevic, Helmes & Co: Rascher Aufstieg zu Bundesliga-„Knipsern”

Zu Jahresbeginn noch zweitklassig, jetzt an der Spitze der Bundesliga-Torjägerliste: Die neuen „Knipser” im Fußball- Oberhaus heißen Vedad Ibisevic, Patrick Helmes und Milivoje Novakovic. Den Sprung aus der 2. Liga haben die drei Goalgetter in kürzester Zeit und scheinbar locker-leicht bewältigt.

Sie hauen den Ball wuchtig in den Kasten, schlenzen ihn filigran über die Linie und lassen so nicht nur die gegnerischen Abwehrreihen zittern, sondern auch Bayern-Star Luca Toni - um seine Torjägerkrone. Branchengrößen wie den Münchner Miroslav Klose und den Stuttgarter Mario Gomez hat das Trio in den Schatten gedrängt und steht am letzten Hinrunden- Spieltag nun selbst im Blickpunkt.

Hoffenheims Stürmer Ibisevic führt die Torjägerliste souverän mit 18 Treffern an. Der Knipser vom Dienst trifft für den überraschenden Tabellenführer wie er will. „Wahrscheinlich sogar, wenn er hinten einen Abstoß ausführt”, scherzte Nationalspieler Klose über den „Mann der Stunde”. Der „Bomber der Nation”, Gerd Müller, traut dem 24 Jahre alten Bosnier sogar zu, seinen Uralt-Rekord von 40 Saisontreffern aus der Spielzeit 1971/72 zu knacken. „Es ist nicht mein Ziel, diese erschreckende Zahl zu erreichen”, wiegelte der Anführer der Hoffenheimer Sturmreihe allerdings ab. „Gleichwohl ist es eine große Ehre für mich, wenn mir ein Mann wie Gerd Müller so etwas zutraut.”

Noch in der vorigen Saison hat ihm sein Coach Ralf Rangnick nicht viel zugetraut. Ibisevic, der nun selbst von Franz Beckenbauer geadelt wird („Der kann alles”), saß im Aufstiegsjahr oft auf der Reservebank. Als „Chancentod” verschrien, gelangen ihm nur fünf Tore. Diese Marke übertraf er in dieser Saison schon nach dem 5. Spieltag. In der Torfabrik des Dorfclubs (insgesamt 41 Tore) sticht Ibisevic mit sieben vorbereiteten Treffern zudem als Passgeber hervor.

Torjäger Nummer 2 ist Helmes. Die vor der Saison von Köln nach Leverkusen gewechselte Sturmspitze entwickelte sich unter Trainer Bruno Labbadia schnell zum Star und blüht nach Worten von Bundestrainer Joachim Löw richtig auf. Auf zwölf „Buden” hat es der blitzschnelle und beidfüßig starke Angreifer (sieben Tore mit rechts, fünf mit links) inzwischen gebracht. Gegen England (1:2) gelang ihm im November sein erstes Länderspieltor. Löw schwärmte schon im Oktober vom „unglaublichen Potenzial” des Angreifers. „Ich kann mit allen Konkurrenten mithalten”, sagte Helmes selbstbewusst.

Während Helmes und Ibisevic in Stefan Kießling (8 Tore) bzw. Demba Ba (7) und Chinedu Obasi (6) treffsichere Sturmpartner zur Seite stehen, spielt Novakovic beim 1. FC Köln den Alleinunterhalter. Der kopfballstarke Slowene hat mit zehn Toren den offensiven Totalausfall der Rheinländer verhindert; denn seine Mitspieler bringen es zusammen bisher nur auf sieben Treffer. Der 29-Jährige war auch maßgeblich am Aufstieg beteiligt und wurde mit 20 Treffern Torschützenkönig der 2. Liga.