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Köln: „Hier gibts nur Schwarz-Weiß”

Köln : „Hier gibts nur Schwarz-Weiß”

Am Donnerstag gönnte Trainer Huub Stevens den FC-Profis einen trainingsfreien Tag. Nach einem gemeinsamen Frühstück im Geißbockheim stand physische und psychische Pflege auf dem Programm.

Denn die 120 Pokalminuten mit dem 5:7-K.o. nach Elfmeterschießen gegen Hansa Rostock sollten keine Auswirkungen auf Körper und Seele der kölschen Kicker haben.

„Jeder im Stadion hat gesehen, dass wir ab der zweiten Halbzeit die klar bessere Mannschaft waren”, befand Markus Feulner, der gemeinsam mit den eingewechselten Rolf-Christel Guié-Mien und Marius Ebbers dafür verantwortlich zeichnete, dass die Eindrücke der erschreckend schwachen Leistung vor der Pause schnell im Dauerregen weggespült wurden.

„Wir haben nur unsere Chancen nicht genutzt.” Am schnellsten legte wohl Lukas Podolski das Kapitel Pokal zu den Akten. Zwar hatte der Nationalspieler als die Elfmeter-Lotterie mit der ersten Niete eröffnet, ging aber als Erster zur Tagesordnung über. „Das ist abgehakt”, sagte der 19-Jährige. „Jetzt ist es wichtig, dass wir am Sonntag gegen Dresden gewinnen.”

Kritik am Kölner Boulevard

Atmosphärische Störungen hat der Trainer allerdings selbst verursacht. Stevens übte erneut Kritik am Kölner Boulevard. Indirekt und geschickter als noch am Sonntag in Aachen. „Ich weiß, wo das herkommt”, sagte der Coach zu den Pfiffen gegen sein Team zur Halbzeit und den vereinzelten „Springer raus”-Rufen. „Christian hat hier keinen positiven Ruf. Hier ist es anscheinend ganz normal, dass es nur Schwarz-Weiß gibt. In Köln gibts keine Zwischentöne. Aber das mache ich nicht mit.”

Am Donnerstag unterhielten sich FC-Chef Wolfgang Overath und Stevens über dieses Thema. „Wir sind beide der Meinung, dass es nicht sein kann, dass ein kleiner Teil der Zuschauer einen Spieler wegen seiner Vergangenheit auspfeift”, berichtete der Coach vom „Gipfeltreffen”. „Jetzt müssen wir nur sehen, wie wir das vermitteln können.”

In der Halbzeitpause gab es einen tragischen Zwischenfall. Ein 18-jähriger starb, wie FC-Geschäftsführer Claus Horstmann mitteilte, auf der Tribüne an akutem Herzversagen. Die sofort eingeleiteten Reanimierungsversuche blieben erfolglos.