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Kaiserslautern: Grusel-Kick auch auf dem Betzenberg

Kaiserslautern : Grusel-Kick auch auf dem Betzenberg

Der Abstiegskampf scheint in dieser Saison auszufallen. Borussia Mönchengladbach jedenfalls hat als eines der derzeit schlechtesten Teams der Liga a) akut mit dem Abstieg nichts zu tun und b) das „Kämpfen” um eine bessere Platzierung offenbar eingestellt.

Trainer Dick Advocaat versuchte erst gar nicht, den Grusel-Kick auf dem Betzenberg schön zu reden: „Das war ein sehr schlechtes Spiel von uns, wir haben vor allem in der ersten Halbzeit viel zu wenig nach vorne gemacht. Wenn du dann in der 45. Minute ein Gegentor kassierst und einen schlechten Tag hast, ist es sehr schwer, das wieder wett zu machen.”

Halil Altintop hatte den „schlechten Tag” der Gladbacher Verteidigung ausgenutzt und mit dem Halbzeitpfiff zum 1:0 getroffen. „Danach konnten wir die Räume eng machen. Ein verdienter Sieg. Jetzt bleiben wir im Rennen um den UI-Cup”, freute sich FCK-Coach Kurt Jara.

Sollten die Gladbacher vor dem Spiel ebenfalls kurz von den internationalen Plätzen geträumt haben, sind sie nun aufgewacht. „Wir haben zwar acht Punkte Vor-sprung, das Ziel bleibt aber der Klassenerhalt”, sagt Advocaat.

Tatsächlich droht für den Rest der Saison die große Langeweile. Das Fohlen springt offenbar nicht höher als es muss. Oliver Neuville macht eine nicht unwahrscheinliche Rechnung auf: „Wenn wir weiter so spielen, holen wir auswärts keinen Punkt mehr. Wir spielen seit drei Wochen schlechten Fußball.” Es ist noch schlimmer: Es sind vier Wochen.

Gar nicht schlimm...

Der Gladbacher Stürmer bekam auf dem Betzenberg die Quittung für sein Handtor aus dem Hinspiel. Neuville wurde beim Warmlaufen, beim Anstoß und bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen.

Dass er später sagte: „Es war gar nicht so schlimm, damit habe ich ja gerechnet”, das hatte nur einen Grund: Neuville hatte nicht viele Ballkontakte. „Wir wollen nach vorne spielen, aber so wie wir spielen, so geht das einfach nicht”, ärgerte sich der Stürmer.

Dabei waren die Gastgeber keinen Deut besser: „Die haben die Bälle doch nur nach vorne geschlagen, waren total nervös. Das ganze Spiel war schlecht. Das war kein schöner Fußball.”

Immerhin: Böse Attacken von den angeblich so wütenden Kaiserslauterern auf die Knochen des „Handballspielers” gab es nicht. „Das war ein ganz normales Spiel - vielleicht nur für die Zuschauer nicht.”

„Ganz normal” war damit auch das Ergebnis. Es ist nun seit fast einem Jahr so: Gewinnen kann die Borussia auswärts nicht. „Das ist frustrierend”, sagt Craig Moore, der nur einen Bruchteil dieser Zeit im Borussen-Trikot miterlebt hat, „seitdem ich hier bin schaffen wir es einfach nicht, uns auswärts Chancen zu erspielen”.

Und da wären wir wieder beim Leidtragenden: Oliver Neuville ist nun schon seit 1113 Minuten ohne Tor. Vaclav Sverkos, der den verletzten Wesley Sonck vertrat, sah ohne „Ballfutter” nicht besser aus.

Verteidiger Craig Moore will nicht glauben, dass die Luft angesichts des komfortablen Acht-Punkte-Polsters raus ist. „Nein”, sagt Moore, „acht Punkte sind nicht genug. Wir müssen nächste Woche gewinnen.” Dazu muss sich in Hannover allerdings nicht nur der Australier steigern.