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Köln: „Fall Helmes” schlägt hohe Wellen

Köln : „Fall Helmes” schlägt hohe Wellen

Der neue Kapitän Lukas Sinkewiecz hält den Ball flach. Er versucht es zumindest, obwohl die Wogen beim 1. FC Köln in dieser Woche vor der Partie am Sonntag gegen Jena wieder extrem hoch schlugen. Es geht um seinen Stellvertreter.

Der heißt Patrick Helmes und hat am Mittwoch bei Bayer Leverkusen einen Kontrakt bis 2011 (ab 2008) unterschrieben. „Obwohl er demnächst geht, ist Patrick hier mit dem Herzen dabei”, sagt Sinkewiecz.

Dennoch: Mit dem Hickhack um den 22-Jährigen ist einmal mehr unnötige Unruhe beim 1. FC Köln eingekehrt. Da ist endlich im vierten Meisterschaftsspiel unter dem neuen Coach Christoph Daum in Burghausen der erste Sieg gelungen. Und prompt geht ein unschönes Gezerre um Torjäger Helmes los, das eigentlich gar keines ist, weil die Entscheidung pro Leverkusen via Vertrag gefallen ist (wir berichteten). Ob der Jungstar seinen bis 2008 beim FC datierten Kontrakt erfüllen wird, steht in den Sternen. Leverkusens Manager Rudi Völler jedenfalls will ihn früher über den Rhein locken und den Kölnern ein Angebot unterbreiten.

Daum reagierte äußerst gereizt auf die Wechselnachricht und attackierte Leverkusens Chefetage: „Da sind alle moralischen Sitten über Bord geworfen worden.” Nun zürnte Völler und stellte in Anspielung auf Daums Kokain-Affäre im Jahr 2000 fest: „Ich würde Christoph Daum gerne mal unter vier Augen erklären, was Moral bedeutet und welchen Imageschaden die Bayer AG davontrug, als er hier Trainer war.” Diesen Ball warf der FC-Coach zurück „Die beste Moral in Leverkusen herrschte, als Rudi Völler und ich dort zusammengearbeitet haben.”

Kölns Manager Michael Meier kündigte gestern an, dass der FC rechtliche Schritte prüfen lasse, „da nach unserer Auffassung ein klarer Verstoß” vorliege. „Leverkusen hätte keinen Vertrag mit Helmes schließen dürfen”, da Paragraph 5 des Lizenzspielerstatus Verhandlungen erst sechs Monate vor Vertragsende zulasse.