Köln : Ein Spieler, „der wo immer weiter nach oben will”
Köln Die neuerliche Nachfrage bei Christoph Daum zum Thema Aufstieg des 1. FC Köln brachte am Mittwoch keine neue Erkenntnis: „Von Spiel zu Spiel müssen wir jetzt denken. Ich möchte erst im April bilanzieren. Wichtig ist, dass die Mannschaft so spielt, dass das Publikum sich mit ihr identifizieren kann”, sagte er nach der beschämenden Leistung beim 1:1 gegen Augsburg und vor dem nächsten Versuch, es am Freitag in Burghausen besser zu machen. Wenn denn gespielt wird.
Die Platzkommission entscheidet Freitag um 11 Uhr. „Wir müssen eine Leistung abliefern, bei der jeder nach 90 Minuten sagt: Ich habe alles gegeben, alles versucht”, umschreibt Daum das nun plötzlich kurz- statt längerfristige Denken.
Dazu beitragen soll der 25-jährige gelernte Stürmer Serhat Akin, dem in Burghausen wohl Matthias Scherz auf der rechten Seite weichen muss, während über links Bernt Haas den Vorzug vor dem zuletzt schwachen Aleksandar Mitreski bekommen dürfte.
Während keiner der FC-Profis das A-Wort mehr in den Mund nehmen darf, führte sich der türkische Nationalspieler und gebürtige Karlsruher, der beim RSC Anderlecht nach einer halbjährigen Verletzungspause (Bauchmuskelriss) nur noch zweite Wahl war, mit kernigen Worten ein: „Der Aufstieg soll unser Ziel sein, deshalb bin ich hier.”
In reinem Schwäbisch definierte er seinen Selbstanspruch: „Ich bin ein Spieler, der wo immer weiter nach oben will.” Und Daum, unter dem er vor dem Wechsel zum RSC bis 2005 bei Fenerbahce Istanbul spielte, sei da die richtige Adresse.
Der Coach hatte Akin, der bis Saisonende mit anschließender Kaufoption ausgeliehen ist, vom etatmäßigen Mittelstürmer zum Außenspieler am Bosporus umfunktioniert. Auf dieser Position fühle er sich wohl und soll in fast aussichtsloser Lage schnell zum Hoffnungsträger reifen. Daum, in dessen Kader morgen voraussichtlich auch die bislang verletzten Neuzugänge Tiago und Johnsen gehören, jedenfalls ist überzeugt: „Serhat ist ein sehr vielseitiger Spieler, der auf der ganzen rechten Seite bis in die Spitze jede Position spielen kann.”
Sechs Wochen Eingewöhnungszeit brauchen Neuzugänge, meint Daum. Zeit, die der FC mit seinen Ansprüchen nicht hat.