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Köln: Ein Mann für „wichtige Tore”

Köln : Ein Mann für „wichtige Tore”

Diesmal ist es anderes als in der letzten Saison. Damals, an jenem 9. August 2003, schoss Marius Ebbers das erste Saisontor für den 1. FC Köln. Das war am zweiten Spieltag zu Hause gegen Kaiserslautern.

Es nutzte nichts, die „Geißböcke” verloren 1:2. Jetzt, gut ein Jahr später, avancierte der lange Blonde zweimal in Folge zum Matchwinner, führte die Entscheidungen zugunsten seines Arbeitgebers herbei.

Sonntage könnten die Tage des Marius Ebbers werden: Am vorletzten brachte er auf dem Aachener Tivoli der Alemannia durch seinen späten Siegtreffer eine bittere 2:3-Niederlage bei, am letzten Sonntag traf er beim 3:2 gegen Dresden gleich zweimal. Und wieder markierte er den Siegtreffer. Ein Mann also für die „wichtigen Tore”.

Zeit, Ansprüche an Coach Huub Stevens auf einen Stammplatz zu stellen, nachdem Ebbers unter Friedhelm Funkel zwar Stammspieler war, bei dessen Nachfolger Marcel Koller aber keine Rolle spielte?

„Nein”, sagt der Mann, der als sein bislang größtes sportliches Erlebnis nicht ganz bierernst „die Stadtmeisterschaft im Volleyball” in seiner Heimatstadt Essen nennt: „Ich stelle keine Ansprüche. Klar ist es mein Ziel, Stammspieler zu werden. Ich versuche, mich täglich im Training anzubieten und dort Gas zu geben.”

Gegen Dresden spielte er erstmals in dieser Saison 90 Minuten durch und hat sich das Ziel aller Kölner auch zu Herzen genommen: „Wir müssen zurück in die 1. Liga, weil der 1. FC Köln in die 1. Liga gehört - bei dem Stadion, bei den Fans, bei diesen Mitgliedern, bei diesem Etat.

Wo sollten wir sonst hingehören? Und das ist bitte nicht als Arroganz zu verstehen.”

Ein Grund einzuhaken ist es dennoch: Das Zahlenwerk, die Tabelle, stimmt: Platz 2 nach sechs Spieltagen punktgleich mit Klassenprimus Fürth.

Aaaaber: Die Leistung, zum Beispiel über 70 Minuten gegen Dresden, die stimmt noch nicht. Ebbers: „Stimmt. Es war eine harte Woche mit drei Spielen. Trotzdem darf man sich nicht 70 Minuten so vorführen lassen, wie wir das getan haben. Wir hätten uns viel geschickter anstellen müssen. Defensiv wie offensiv müssen wir uns 90 Minuten so konzentrieren wie wir es gegen Dresden nur 20 Minuten getan haben.”

Dass sich die Mannschaft dies am Sonntag beim Gastspiel in Saarbrücken fest vorgenommen hat, untermauert Ebbers: „Wir sind Favorit nach vier Siegen in Folge. Auch haben wir den psychologischen Vorteil, diese Saison im Pokal gegen Saarbrücken 4:1 gewonnen zu haben. In diesem Spiel hat man gesehen, dass wir die bessere Mannschaft waren und den besseren Fußball spielen.”

Solches Selbstbewusstsein kommt auch einem Trainer Huub Stevens entgegen, „der”, so Ebbers, „viele Einzelgespräche führt und insgesamt sehr emotional bei der Sache ist. Das passt doch sehr gut zu Köln. Weil die Menschen in Köln auch sehr emotional sind.”

Köln hat ein Torwart-Problem: Nach Stefan Wessels (Handbruch) verletzte sich auch Alexander Bade am Arm, trainierte Freitag nicht mit: Einsatz in Saarbrücken fraglich. Die U23-Keeper André Maczkowiak und Lars Leese fahren mit.

Ebenfalls im Kader sind (wie zuletzt) Thomas Bröker und (erstmals) Dennis Polak (beide Regionalliga-Amateure) für den Defensivbereich, wo Konstantinidis, Benschneider und Sinkiewicz verletzt ausfallen.