1. Sport
  2. Fußball
  3. Bundesliga

Köln: Effektiver Podolski: Kaum Strafraumszenen, aber ein Tor

Köln : Effektiver Podolski: Kaum Strafraumszenen, aber ein Tor

Zehn Punkte Vorsprung sind für Huub Stevens kein Grund zu übermäßiger Freude. Der FC-Trainer blieb auch nach dem 1:0-Erfolg im Westderby gegen Alemannia Aachen seiner stocknüchternen Linie treu.

„Das war noch lange keine Vorentscheidung”, meinte der Niederländer. „Jetzt interessiert mich nur unser nächstes Spiel Sonntag in Dresden.” Abgehakt, die nächste Aufgabe, - so ist der „Knurrer von Kerkrade”.

Doch im FC-Lager war jedem bewusst, dass das gestern ein großer Schritt zum Wiederaufstieg war. Und wichtig für das Selbstwertgefühl. „Es haben ja alle mitbekommen, was die Aachener gesagt haben”, genoss Mittelfeldrenner Albert Streit den Erfolg sichtlich. „Die hätten die beste Mannschaft der 2. Liga und so weiter. Aber gewonnen haben wir.”

Für den 24-Jährigen selbst hat die Partie eine Konsequenz. Er sah die fünfte Gelbe Karte und muss in Dresden pausieren.

Am Sonntag war selbst Präsident Wolfgang Overath zufrieden. Das Team hatte seine Mission erfüllt. Noch am Abend vor dem Spiel hatte er sich im Mannschaftshotel blicken lassen und einen Appell an sein kickendes Personal gerichtet.

„Wir haben dem Präsidenten den Gefallen getan”, schmunzelte Christian Springer, der maßgeblich am Tor des Tages beteiligt gewesen war. Erst in der Schlussphase eingewechselt, wurde sein Schuss noch von Lukas Podolski abgefälscht.

Der 16. Treffer des Nationalstürmers, der kaum mehr als drei bis vier Ballberührungen im Strafraum hatte. So etwas nennt man wohl Effektivität.

„Ein ganz wichtiger Sieg”, stellte Springer fest, dem es letztlich egal war, wer offiziell als Torschütze firmierte. Für Schiedsrichter Franz-Xaver Wack jedenfalls war es „Poldi”. Aber der wollte die Blumen gar nicht annehmen. „Das war Christians Tor”, räumte er ein. „Der hat den Ball einfach gut getroffen.”

Den Kollegen war es gleich. Kapitän Sebastian Schindzielorz: „Soll sich der Poldi das Tor doch nehmen und die Torjägerkanone holen.”

In Köln nimmt der Aufstieg langsam Konturen an. Dennoch warnt Springer: „Wir dürfen nicht den Fehler machen wie vor zwei Jahren, als wir nicht durchgespielt haben.”

Zumal der FC nicht die Klasse hat, die es ihm erlauben würde, gegen irgendeinen der Liga mit angezogener Handbremse zu spielen.

Wenn es auch in dieser Saison selten die Leistung war, die das Prädikat erstklassig verdiente, so sprechen die Zahlen aber eine deutliche Sprache: Rang 1, treffsicherster Klub, zweitbeste Offensive. Damit sollte man zumindest in dieser Saisonphase am Rhein auch mal zufrieden sein.