Leipzig : Drittliga-Saisonstart: Alemannia und KSC für Trainer die Favoriten
Leipzig Absteiger gleich Aufsteiger? Alemannia Aachen ist zweifelsfrei einer der schillernden Namen in der 3. Fußball-Liga. Und deshalb müssen die Schwarz-Gelben - neben dem Mit-Absteiger Karlsruher SC - mit der Favoritenbürde vor dem Saisonstart leben.
So zumindest sehen es die Trainer der anderen Drittligisten vor der am Freitag mit der brisanten Partie Arminia Bielefeld gegen Aachen beginnenden neuen Spielzeit.
16 der 20 Trainer räumten dem KSC in einer Umfrage der Onlineplattform dfb.de die besten Chancen für den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga ein. Knapp dahinter reihte sich die Alemannia. Auch dem dritten Zweitliga-Absteiger, dem FC Hanss Rostock, sowie dem Vorjahresvierten, 1. FC Heidenheim, räumen die Trainer gute Aufstiegschancen ein.
Dass der KSC ganz vorn erwartet wird, hat nicht nur sportliche Gründe: Auch finanziell sind die Badener der Liga-Krösus. Trainer Markus Kauczinski kann in dieser Saison auf den mit sieben Millionen Euro teuersten Kader der Liga zurückgreifen. Dabei gab es im Mannschaftsgefüge jedoch riesige Veränderungen im Vergleich zur Abstiegssaison. 26 Spieler verließen den Wildpark, 17 Neue kamen.
Große Veränderungen hat es auch im Kader der Alemannia gegeben, doch finanziell spielt das Team von Trainer Ralf Aussem nicht im Konzert der Großen mit. Die Aachener belegen mit einem Etat von 2,7 Millionen Euro auf Platz 11. Auch Mannschaften wie Saarbrücken, Offenbach und Bielefeld rangieren vor den Schwarz-Gelben.
Für die meisten Teams heißt es aber vor allem: Sparen. Zwar schafften alle sportlich für die Liga qualifizierten Teams die Hürde Lizenzierungsverfahren, der Unmut über zu wenig Unterstützung seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist jedoch groß. Begriffe wie Geldverbrennungsliga oder Intensivstation machten die Runde.
Die SpVgg Unterhaching beispielsweise hat nur einen Etat von 800.000 Euro, macht daraus aber wie viele andere eine Tugend: Verstärkt setzen die Teams auf junge, gut ausgebildete Spieler. Erfahrene Profis findet man unter der Rubrik Zugänge kaum noch. Alemannias Neuzugang Sascha Rösler, der vom Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf nach Aachen wechselte, bildet da eine Ausnahme.
Der DFB sieht den finanziellen Spielraum für die Clubs als ausreichend an. Mit dem Einsatz junger Spieler sieht er zudem eine seiner Hauptforderungen für diese Liga erfüllt. Diese soll als Ausbildungsmöglichkeit und Sprungbrett für die beiden von der Deutschen Fußball Liga (DFL) verwalteten Bundesligen gelten.
Die neue Saison bringt ein Wiedersehen mit alten Bekannten, die lange von der Bildfläche verschwunden waren. So spielen nach vierjähriger Abstinenz die Stuttgarter Kickers wieder eine Rolle. Noch länger war der Hallesche FC im Niemandsland abgetaucht.
Die Sachsen-Anhalter kommen immerhin mit der Empfehlung in Liga drei, dem hochgehandelten RB Leipzig in der Regionalliga Nord die Aufstiegssuppe versalzen zu haben. Mit nur fünf neuen Spielern setzt Trainer Sven Köhler auf Kontinuität in seinem Kader.
Dritter Neuling ist die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund, die wie Kickers Offenbach, der VfB Stuttgart II, die SpVgg Unterhaching und der SV Wacker Burghausen zu den Gründungsmitgliedern von 2008 gehört.
Als Favorit wird aber keiner der Aufsteiger gehandelt. Der Chemnitzer Trainer Gerd Schädlich gibt sich zurückhaltend. Er verweist auf die vergangene Saison, als er mit seinem CFC fast den Durchmarsch in die 2. Bundesliga geschafft hätte.
Die Saison habe gezeigt, „wie unberechenbar die 3. Liga ist und deshalb ist eine Überraschung auf den vorderen Plätzen möglich”.