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Mönchengladbach: Dem „Handtor” folgt die Sperre

Mönchengladbach : Dem „Handtor” folgt die Sperre

Oliver Neuvilles „Handtor” beim 2:0-Erfolg über den 1. FC Kaiserslautern hat ein Nachspiel.

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sperrte den mit acht Treffern derzeit besten Bundesliga-Torjäger wegen „eines unsportlichen Verhaltens in der Form des krass sportwidrigen Verhaltens” für zwei Spiele, die Borussia stimmte zu.

„Wir akzeptieren die Sperre, auch wenn es sehr schwer fällt. Die Regel besagt, dass Handspiel so bestraft werden muss. Das Strafmaß finde ich nicht ganz glücklich. Andere Spieler treten andere um und es passiert gar nichts. Das Maß stimmt nicht. Aber das Wichtigste ist, dass Neuville keinen Stempel aufgedrückt bekommt. Denn er hat sich bislang nichts zu Schulden kommen lassen” sagte Gladbachs Sportdirektor Christian Hochstätter.

In einem vergleichbaren Fall war Zweitliga-Profi Petr Ruman (SpVgg Greuther Fürth) im Dezember 2003 ebenfalls für zwei Partien gesperrt worden.

Gladbachs Trainer Holger Fach zeigte jedoch weniger Verständnis für die Sperre: „Sicher war das eine Unsportlichkeit und darüber werden wir auch mit dem Spieler reden. Festzustellen bleibt aber, dass Olli nicht gelogen hat. Der Schiedsrichter hat ihn nicht gefragt.”

Diese Tatsache störte vor allem Lauterns Trainer Kurt Jara: „Neuville kann ich verstehen. Das war eine menschliche Reaktion, aber der Schiedsrichter hätte ihn fragen können. Dann hätte er vor der Wahl gestanden, ob er lügt oder nicht. „

Neuville, der in der 53. Minute per Hand den Ball zum 1:0 ins Tor bugsiert hatte, hält sich für unschuldig: „Das war keine Absicht, sondern reiner Instinkt. So etwas passiert halt im Fußball. Von Betrug zu reden, ist Blödsinn. Der Sieg geht auch so in Ordnung, wir haben später auch noch ein Tor gemacht und waren die bessere Mannschaft.”

Carsten Jancker und Co. kochten derweil vor Wut und beschimpften den „Handballer” Neuville sowie Schiedsrichter Uwe Kemmling und witterten Betrug.

Nach dem Skandaltor der Saison und der daraus resultierenden Niederlage in Mönchengladbach lagen bei den Lauterern die Nerven blank. „Wenn das kein Handspiel war, bin ich eine Frau. Fairplay gibt es im Fußball aber anscheinend nicht mehr. Unmöglich, dass der Schiedsrichter das nicht gesehen hat”, ereiferte sich Verteidiger Ingo Hertzsch.

Der Schiedsrichter rechtfertigte sich indes mit fadenscheinigen Ausreden: „Ich habe kein Handspiel registriert und deshalb auch keinen Anlass gesehen, den Spieler zu fragen.”

Der Lautererer Dimitrios Grammozis und der Mönchengladbacher Bernd Korzynietz sind nach ihrer Rangelei mit anschließendem Platzverweis auch gesperrt worden.

Grammozis muss wegen „unsportlichen Verhaltens sowie Beleidigung des Schiedsrichters in einem leichteren Fall” zwei Spiele zuschauen und eine Geldstrafe von 3000 Euro zahlen.

Korzynietz wurde wegen „unsportlichen Verhaltens” für ein Spiel gesperrt.