Köln : Das Westderby als Weichenstellung
Köln Albert Streit nimmt die Herausforderung an. „Klar, das ist schon ein kleines Endspiel am Sonntag gegen Aachen”, lächelt der Mittelfeldrenner des 1. FC Köln und freut sich auf das Westderby.
Das RheinEnergieStadion wird mit rund 51000 Zuschauern ausverkauft sein. Die richtige Bühne also für die „Geißböcke”, ihre Aufstiegsambitionen zu präsentieren. „Bei einem Sieg hätten wir zehn Punkte Vorsprung auf Aachen”, betont Albert Streit und verspricht: „Wir werden alles tun, um zu gewinnen.”
Die starke Vorstellung der Alemannia gegen AZ Alkmaar hat sich „Ali”, wie der 24-Jährige intern gerufen wird, angesehen. „Aachen war sehr kampfstark”, formuliert er seine Erkenntnisse eher zurückhaltend. „Aber das war UEFA-Cup, und Sonntag ist 2. Liga, wo sie auch unter Druck stehen.”
Keiner sagt in Köln: Die hauen wir weg. Aber der FC geht selbstbewusst an die Sache heran. Streit: „Wir richten uns nicht nach dem Gegner. Wir wollen unsere Art zu spielen durchsetzen.” Wovon in dieser Saison aber allzu oft nicht viel zu sehen war. Doch die Kurve zeigt nach oben, ist Streit überzeugt. Und fügt hinzu: „Wir haben es doch selbst in der Hand.”
Der gebürtige Rumäne ist einer der wenigen im Team von Huub Stevens, der auch auf dem Platz Emotionen zeigt. Was ihm beim Spiel gegen Karlsruhe einen handfesten Konflikt mit dem Trainer einbrachte, als er seine Auswechslung in der Schlussphase mit Gesten kommentierte, die nicht falsch interpretiert werden konnten. Die deutliche Aussprache folgte, eine Geldstrafe blieb Streit erspart. „Zum Glück”, merkt der Spieler an. Und auch Stevens beendete die Geschichte öffentlich: „Ich habe keinen Streit mit Streit.”
Also wird er morgen spielen. Fehlen werden Markus Feulner, Vasileios Tsiartas, Attila Tököli und Christian Rahn, die zwar alle wieder im Training, aber noch nicht fit genug sind.
Steigt der FC auf - woran Albert Streit nicht zweifelt - will er in Köln bleiben, obwohl er nur bis zum Saisonende vom VfL Wolfsburg ausgeliehen ist, wo er noch bis Juni 2007 unter Vertrag steht. „Ich fühle mich hier wohl”, sagt er.
Und VfL-Manager Thomas Strunz hat auch schon mitteilen lassen, dass Streit am Rhein bleiben dürfe, wenn die Ablöse stimmt. Darüber verhandeln die Klubs in diesen Tagen. „Im Verein stimmt es und die Stadt gefällt mir”, betont Streit. „Hier kann in den nächsten Jahren einiges aufgebaut werden.” Und am liebsten wäre es ihm, wenn die Weichen im Derby gestellt würden.