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Mönchengladbach: Cottbus erster „Freund” setzt auf Aggressivität

Mönchengladbach : Cottbus erster „Freund” setzt auf Aggressivität

Das Stadion der Freundschaft war nie Heimstatt für Wattebäuschchen-Wettbewerbe. Doch ganz so wild ist der Osten auch nicht mehr, selbst nicht im Stadion von Energie Cottbus, das nach wie vor unter falscher Flagge firmiert. Kampfbahn wäre nach wie vor ein treffender Name.

Da passt es, dass der erste Freund in der Rückrunde der Bundesliga kämpferisch geliftet wurde. Borussia Mönchengladbach, in der Hinrunde nur in der Fairplay-Tabelle erfolgreich, tritt am Samstag in der Lausitz nicht mit elf Mini-Rambos an. Doch ihr Trainer hat kleine Veränderungen gefordert und erkannt: „Die vielen Testspiele dienten dazu, unseren Stil zu ändern. Wir sind aggressiver geworden”, sagt Jupp Heynckes.

Diese Qualität ist gefragt, auch wenn man attraktiveren Fußball bieten will. Erst recht aber, wenn man sich als Tabellensechzehnter beim Tabellenfünfzehnten durchsetzen will. „Die Spieler haben die Situation erkannt”, sieht der 61-Jährige eine kollektive Gemüts-Wandlung.

Darauf verlassen wollte er sich aber nicht. Und so peppte er seinen Kader mit zwei Typen auf, die für Einsatz, Athletik und Durchsetzungsvermögen stehen. Vor allem Steve Gohouri, der in den Tests und beim Training seinen Gegenspielern das Fürchten lehrte.

Der Abwehrrecke von der Elfenbeinküste ging dabei so kontaktfreudig vor, dass man fürchten muss, er könnte die 90 Minuten im Hexenkessel von Cottbus nicht straflos überstehen. „Dass er sich kontrollieren, professionell auftreten muss, ist für mich selbstverständlich. Darüber haben wir schon vor einiger Zeit geredet. Das ist nun nicht mehr nötig”, macht sich Heynckes keine Sorgen.

Auch Neuling Nr. 2 ist kein Freund des körperlosen Spiels. Mikkel Thygesen, derzeit neben Wesley Sonck im Sturm gesetzt, bringt seine Kompaktheit, Dynamik und Schnelligkeit in die Zweikämpfe ein. Das bekam im portugiesischen Trainingslager auch Peer Kluge zu spüren: Mit einer Fußverletzung musste er das Duell mit dem Dänen büßen. Kleine Pause - große Wirkung: Borussias dienstältester Profi verlor seinen Stammplatz auf der linken Seite an Eugen Polanski.

„Oft sind es solche Kleinigkeiten, die entscheiden. Eugen hat sich verbessert, aber Peer aber wird genug Spiele bekommen”, erklärt Heynckes, der den Techniker, dessen Vertrag ausläuft, unbedingt halten will. Kluge steht für Ballsicherheit, Polanski für Kampfkraft. Kleinigkeiten, die helfen können, das große Ziel zu erreichen: den Sieg in Cottbus, aggressiv und - in aller Freundschaft.