Alkmaar : Auch bei AZ läufts nicht mehr rund
Alkmaar Das Stimmungsbild gleicht dem des Gegners wie eine 1:1-Kopie. Während Trainer und Spieler von Alemannia Aachen die Wunden leckten nach der himmelschreienden Ungerechtigkeit von Köln, war auch bei AZ Alkmaar zu Wochenbeginn das UEFA-Cup-Rückspiel ganz weit weg.
Niemand äußerte sich zur Partie am Donnerstag (18.30 Uhr). Auch beim Tabellenzweiten der niederländischen Ehrendivision scheint nach einer fantastischen Hinrunde die große Euphorie verflogen.
Nur 1:1 in einem hitzigen Spiel gegen Roda JC Kerkrade, der Rückstand zu Spitzenreiter PSV Eindhoven auf vier Punkte gewachsen, plötzlich Ajax Amsterdam im Rücken - die Überraschungsmannschaft schwächelt.
„Es ist ganz deutlich”, sagt Trainer Co Adriaanse: „Wir sind nicht mehr das Alkmaar, das jeden Gegner so einfach mit zwei, drei Toren wegschießt.” Und die Häufung der Problemfälle ist nicht dazu geeignet, um vor Alemannias Gastspiel in „Alkmaarderhout” große Töne von sich zu geben.
Kapitän Denny Landzaat verletzte sich gegen Roda am Fuß und steht drei Mal täglich beim Physiotherapeuten auf der Matte. Wenn der Mittelfeldspieler heute nicht vernünftig trainieren kann, wird er am Donnerstag fehlen.
Der dänische EM-Teilnehmer Kenneth Perez ist nach Grippe immer noch nicht zu 100 Prozent fit. Zwar steht Routinier Barry van Galen, der in Köln nur eingewechselt wurde und der am Sonntag zum letzten Mal national gesperrt war, vor der Rückkehr ins Team, und auch Angreifer Stein Huysegems (gegen Roda eingewechselt) dürfte wieder von Beginn an dabei sein.
Das beseitigt allerdings nicht die größte Sorge: AZ fehlt es zurzeit an spritzigen Ideen aus dem offensiven Mittelfeld. Der Marokkaner Adil Ramzi hatte sich mit seiner Vorstellung im RheinEnergieStadion aus der Mannschaft gespielt und wurde von Adriaanse in der Hierarchie durchgereicht:
Die Einwechslung des 19-jährigen bosnischen Debütanten Haris Medunjanin zeigte deutlich, dass Alkmaar in diesen Tagen - was die Kreativität betrifft - auf den Felgen läuft. „Die Mannschaft ist zu sehr abhängig von Landzaat, Perez und van Galen”, schrieb das „Alge- meen Dagblad” am Montag.
Wenn Co Adriaanse richtig damit liegt, dass Alemannia mindestens die Klasse von Roda besitzt, dann sind Aachens Chancen immer noch intakt.
Alkmaars Coach hatte schon nach dem Hinspiel vor sechs Tagen gewarnt: „Das 0:0 ist ein ganz gefährliches Ergebnis. Wenn Aachen ein Tor schießt, dann wird es für uns ganz schwierig.”