Aachen : Aachen verspielt 2:0 Führung: Leverkusen siegt am Tivoli 3:2
Aachen Bayer Leverkusen hat mit einer beeindruckenden Aufholjagd einen Fehlstart in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga vermieden und seine Ambitionen auf einen erneuten Platz im UEFA-Cup untermauert. Angetrieben von Doppel-Torschütze Bernd Schneider gewann die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe am Sonntag bei Aufsteiger Alemannia Aachen trotz 0:2-Rückstands noch mit 3:2 (1:2) und schob sich auf den sechsten Tabellenplatz vor.
Neben Nationalspieler Schneider, dem seine ersten beiden Saisontreffer glückten (44./57. Minute), war Andrej Woronin (54.) für Leverkusen beim vierten Auswärtssieg erfolgreich. „Wichtig war einfach nur, dass wir zum Auftakt gewonnen haben”, sagte der erleichterte Schneider nach der turbulenten Partie.
Aachen blieb vor 20.800 Zuschauern auf dem ausverkauften Tivoli trotz der Tore von Laurentiu Reghecampf per Foulelfmeter (9.) und Vedad Ibisevic (30.) auch im siebten Bundesliga-Heimspiel in Serie ohne Sieg und verpasste einen möglichen Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Als 14. haben die Aachner nur vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Bei Leverkusen musste 2002-Weltmeister Rouque Junior bei seinem Comeback nach nur 22 Minuten mit einem Oberschenkelblessur wieder ausgewechselt werden.
„Ausschlaggebend war, dass wir den Zwei-Tore-Vorsprung nicht mit in die Halbzeit nehmen konnten. Leverkusen hat phasenweise gezeigt, dass sie eine Klassemannschaft sind”, sagte Aachens Trainer Michael Frontzeck, dessen Team seit vier Monaten zu Hause nicht gewinnen konnte. „Wir haben über die gesamte Spielzeit sehr guten Fußball geboten”, lobte Skibbe sein Team.
Beide Mannschaften starteten erfrischend offensiv, und Leverkusen hätte schon in den ersten Sekunden beinahe Erfolg gehabt. Sergio Pinto rettete bei einen Schuss von Paul Freier gerade noch auf der Torlinie. Bei einem Kopfball von Woronin war Alemannia-Torwart Stephan Straub zur Stelle.
Auf der Gegenseite parierte Bayer-Schlussmann Jörg Butt gegen Jan Schlaudraff (2.). Kurz darauf entschied Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) nach einem Foul von Karim Haggui knapp an der Strafraumgrenze an Ibisevic auf Strafstoß. Reghecampf verwandelte mit strammen Schuss.
Die ohne die verletzten Carsten Ramelow (Meniskus) und Athirson (Rippen) angetreten Gäste ließen sich vom Rückstand nicht beirren und zeigten eine ansprechende Partie - nur mit ihren Tormöglichkeiten gingen sie sorglos um. Sergej Barbarez scheiterte an Straub (16.), Woronin schoss aus zwölf Metern vorbei (22.).
Zwischen diesen beiden Chancen erkannte Kinhöfer ein Tor von Paul Freier wegen Abseits zurecht nicht an. Konsequenter waren die Aachener. Als Butt einen Schuss von Marius Ebbers nicht festhalten konnte, staubte Ibisevic zum 2:0 ab.
Kurz vor der Pause fanden die Leverkusener aber ins Spiel zurück. Schneider nutzte ein feines Zuspiel von Barbarez zu seinem ersten Saisontor. Nach der Pause setzte Skibbe auf Offensive und brachte neben Rückkehrer Roque Junior auch Stefan Kießling für den Angriff. Den Ausgleich besorgte aber Woronin der wiederum auf Vorlage von Barbarez aus kurzer Distanz traf. Der Leverkusener Jubel war kaum verklungen, da zirkelte Schneider einen Freistoß exakt in den Torwinkel und sorgte somit für den verdienten Erfolg.