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Köln: 1. FC Köln zittert sich zum Sieg

Köln : 1. FC Köln zittert sich zum Sieg

Am Ende hatten sie sich wieder alle lieb. Der Trainer, die Fans, die Spieler. Erfolg versöhnt eben. Mit einem mühsamen und glücklichen 3:2 (0:2) gegen Aufsteiger Dynamo Dresden zitterte sich der 1. FC Köln wieder auf Tabellenplatz 2, gleichauf mit Fürth.

„Wenn du nach einer solchen Woche zur Halbzeit 0:2 zurückliegst, wieder zurückkommst und gewinnst, spricht das für eine super Moral”, lobte Trainer Huub Stevens seine Mannschaft.

Doch beim FC sollte man nicht alles unter den Tisch kehren, was nicht rund lief. Eine unterirdische erste Halbzeit hatte nur den erfreulichen Aspekt, dass es nur 2:0 für Dresden hieß.

Christian Fröhlich (20.) und René Beuchel (44.) hatten für ein biederes Team getroffen und ihre 2000 mitgereisten Fans im RheinEnergieStadion von drei Punkten am Rhein träumen lassen. Die „Geißböcke” waren nicht präsent in diesen 45 Minuten.

Bei jedem langen Ball auf den Ex-Kölner Joshua Kennedy herrschte heillose Verwirrung in der FC-Abwehr, zudem fehlte jegliche Kreativität im Mittelfeld und auf den Außenbahnen ging nichts.

„Das war eine Kopfsache”, analysierte Stevens. „Denn dass die körperliche Verfassung stimmt, hat man nach der Pause gesehen.” Aber die Zuschauer brauchten viel Geduld, bis die Wende kam.

Eine Flanke des eingewechselten Matthias Scherz fand vom Rücken Volker Oppitz den Weg zu Marius Ebbers, der per Kopf vollendete - 1:1. Vier Minuten später schlief dynamo selig, als Lukas Podolski nach einer Ecke völlig freistehend aus 18 Metern den Ausgleich erzielte. Wobei Oppitz und Dexter Langen die Kugel zweimal abfälschten. Glücksritter Poldi.

Das Eintrittsgeld wert war allerdings das 3:2 des FC. Der eingewechselte Thomas Bröker, dessen Stammplatz im Mittelfeld der U23 ist, für die er noch am Samstag in der Regionalliga in Chemnitz den Siegtreffer erzielt hatte, spielte sich auf der rechten Seite durch und legte maßgerecht für Ebbers aus. Und der vollstreckte in bester Torjägermanier.

„Besser kanns nicht laufen”, strahlte der 19-jährige Bröker, der im Sommer aus dem Emsland am den Rhein kam. „Das ist geiler als in Meppen.”

Als einer der erfahrenen FC-Akteure legte Alex Voigt den Finger in die Wunde. „Wir müssen die Spiele anders angehen”, sagte der Defensivmann. „Wir dürfen uns zu Hause nicht wie in der ersten Halbzeit vorführen lassen.”

Der Kioskbesitzer aus Ehrenfeld weiß aber auch, dass solche Partien positive Auswirkungen haben können: „Solche Spiele braucht die Mannschaft, um zusammenzuwachsen.”

FC-Spieler der Woche ist Marius Ebbers. Der Stürmer, der seit seinem Wechsel von Duisburg nach Köln im Sommer 2003 selten erste Wahl war, erzielte sowohl in Aachen als auch gegen Dresden den Siegtreffer und traf auch beim Pokal-K.o. gegen Rostock.

„Wir haben die Zuschauer heute für die 70 Minuten zuvor entschädigt”, sagte Ebbers. Entwarnung gab Lukas Sinkiewicz. Er zog sich eine Bänderdehnung im linken Knöchel zu. „In Saarbrücken bin ich wieder dabei”, sagte Sinkiewicz.