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Gladbach vor Champions League: Schwärmen erlaubt, Punkte erwünscht

Gladbach vor Champions League : Schwärmen erlaubt, Punkte erwünscht

Real Madrid und Inter Mailand - große Clubs warten auf Borussia Mönchengladbach in der Champions League. Allerdings nicht immer vor Zuschauern, und in Madrid wird auch nur auf dem Trainingsplatz gespielt.

Nur mitspielen bei den Großen, das ist nicht Marco Roses Ding. Vor seiner Premiere in der Champions League am nächsten Mittwoch erhofft sich der ehrgeizige Chefcoach von Borussia Mönchengladbach den nächsten Entwicklungsschritt seines Teams. „Wenn wir uns richtig gut entwickeln wollen, brauchen wir auch einige positive Ergebnisse. Vor dem Ergebnis steht immer eine Leistung, und wenn die gut ist, dann wirst du auch häufig belohnt“, sagte der 44-Jährige im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Wenn wir das schaffen, hätten wir einen großen Schritt gemacht“, meinte Rose.

Auch in den Spielen gegen Inter Mailand und Real Madrid sieht der Chefcoach sein Team keineswegs chancenlos. „Wir haben uns schon eine Menge erarbeitet und stehen natürlich auch für eine gewisse Art von Fußball“, sagte Rose, der Borussia in seinem ersten Jahr gleich auf Platz vier geführt und damit den Weg in die Champions League geebnet hatte.

Die Freude auf den ersten Auftritt in der Königsklasse sei durch die Coronavirus-Pandemie allerdings getrübt. „Ja, weil wir auch sehen, dass es im Moment keine Chance auf die Rückkehr vieler Zuschauer gibt. Dennoch müssen wir die Aufgabe annehmen und unseren Fans dann Freude vor dem Fernseher bereiten“, sagte Rose.

Dennoch sei in diesen Zeiten eben alles anders. „Real Madrid ist schon ein tolles Los, wir wissen allerdings auch, dass wir nicht einmal im Bernabeu-Stadion spielen, sondern im kleinen Trainingsstadion“, berichtete Rose. Also eine Art Real light. Für den Coach, der bereits mit RB Salzburg im Sommer 2019 die Champions- League-Qualifikation geschafft hatte, beginnt das Abenteuer Königsklasse aber erst jetzt nach der zweiten Qualifikation mit Mönchengladbach. Bei der Partie in Mailand am nächsten Mittwoch feiert er bereits sein 50. internationales Spiel als Trainer.

Der am Samstag mit dem Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg (20.30 Uhr/DAZN) beginnende Spiele-Marathon bis kurz vor Weihnachten wird den Gladbachern alles abverlangen. Mittelfristige Planungen sind kaum möglich, zumal derzeit täglich die Zahlen der Corona-Neuinfektionen steigen. In den unteren Ligen ist es schon zu Spielausfällen gekommen, in der Bundesliga würde jedes Nachholspiel zu großen Terminproblemen führen.

„Man muss im Moment von Tag zu Tag sehen. Die Gesellschaft versucht eine gute Balance aus Sicherheit, dem Erhalt der Wirtschaft und des normalen Lebens zu finden“, sagte der Trainer. Seine Profis seien sensibilisiert. „Wir haben den Eindruck, dass unsere Jungs sehr verantwortungsvoll und mit der gebotenen Vorsicht damit umgehen. Aber auch uns trifft es, wir hatten auch schon Fälle“, erklärte der 44-Jährige.

Rose ist wichtig, dass man nicht nur auf den Fußball schaue. „Es geht ja nicht nur um uns. Es geht um das große Ganze und viele Hygienekonzepte. Wir sollten alles dafür tun, einen neuerlichen Lockdown zu vermeiden, für mich ist das keine Option“, sagte Borussias Trainer. „Wir alle müssen verantwortungsvoll mit der Situation umgehen und eben auf einige Dinge verzichten.“

(dpa)