Kommentiert: Auftrag immer noch nicht erfüllt
Meinung Es war nicht einfach, in Augsburg zu verlieren. Borussia Mönchengladbach hat es geschafft. Dabei war das Feld perfekt bestellt, endlich mal wieder auswärts einen Dreier zu holen.
Die Gastgeber wussten trotz der Entlassung von Dirk Schuster nicht, ob sie Männlein oder Weiblein waren. Spielkontrolle gab es für Borussia deshalb zum Nulltarif. Und nach vorne waren die FCler zahnlos angesichts der langen Ausfallliste der Stürmer. Mit dem Auflaufen war ein 0:0 im Prinzip bereits erreicht, für alle Mannschaften — außer Borussia Mönchengladbach.
André Schubert hat(te) von Sportdirektor Max Eberl mit seinem Vertrag den Auftrag, die Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden. Das Ziel ist einmal mehr krachend missglückt. Entweder herrscht übertriebene Offensive mit dem Manko der offenen Tür hinten oder verkrampfte Defensive auf Kosten von Torchancen. Struktur aber meint, beide Ausrichtungen miteinander verknüpft und einstudiert auf den Platz zu bringen. Mit welchem Vorrang auch immer. Das scheint in der Kombination Schubert/aktuelle Mannschaft nicht zu gelingen.
Dass der 45-jährige Fußballlehrer kein Sympathiebolzen ist, darf bei den Überlegungen von Eberl keine Rolle spielen. Entscheidend muss sein, ob Schubert die bisher unerfüllte Aufgabe in absehbar kurzer Zeit auf Bundesliganiveau hinbekommt. Die Zweifel daran sind seit Samstag noch größer geworden.
