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Mönchengladbach: Gladbach in Augsburg auf dem „Prüfstand“

Mönchengladbach : Gladbach in Augsburg auf dem „Prüfstand“

Am Samstag beginnt in Augsburg die Bundesliga für Borussia Mönchengladbach. Am zweiten Spieltag, der eigentlich der erste ist: Das Derby und damit das 1:0 vom vergangenen Sonntag gegen den Edelrivalen 1. FC Köln findet traditionell in einem anderen Wettbewerb statt.

Jetzt also Augsburg: Von den sechs Spielen in der Fuggerstadt gewann Borussia nicht eines, drei gingen unentschieden aus, drei wurden verloren. Doch diese miserable Bilanz bringt westfälische Knie nicht zum Schlottern. „Ich war mit Borussia noch nicht in Augsburg, und mit anderen Mannschaften habe ich dort schon gewonnen“, „bespricht“ Dieter Hecking den vermeintlichen Fluch. Die nüchterne Philosophie eines westfälischen Trainers

Und für die weiterhin Ungläubigen hat der Gladbacher Trainer noch recht pragmatische Überlegungen parat. „Es gibt Gegner, wo man vielleicht das Gefühl haben könnte, dass sie einem nicht so liegen. Aber wir haben die Möglichkeit, am Samstag damit aufzuräumen. Es kann sein, dass wir nicht gewinnen. Aber dann hat es nichts damit zu tun, dass wir die vorherigen Jahre dort auch nicht gewonnen haben, dann hat es in dem Spiel nicht gepasst. Aber ich hoffe, dass es passen wird.“

Dazu könnte das 1:0 gegen den FC beigetragen haben. Es war kein glanzvoller Sieg, denn bis zur letzten Minute hätte Köln immer noch der Ausgleich gelingen können, nachdem Borussia nur neun von zehn Chancen genutzt hatte. Doch Strahlkraft besitzt der Derby-Erfolg trotzdem.

Speziell, was die Defensive anging. Anders als noch in der vergangenen Saison wirkte die Abwehr gefestigt. Mit Matthias Ginter könnte Manager Max Eberl ein entscheidendes Puzzleteil auf dem Weg zur grundlegenden Stabilität gefunden haben. Der ehemalige Dortmunder, dessen Transfer viele Gladbacher Anhänger mit Skepsis begegnet waren, überzeugte mit seiner Ruhe und Abgeklärtheit.

Das Innenverteidiger-Gespann Ginter und Jannik Vestergaard hat das Zeug, ein Erfolgsduo zu werden. Gegen den FC ergänzte Youngster Nico Elvedi die gute Vorstellung der Defensivspezialisten, auch durch gute und erfolgreiche Vorstöße. Routinier Oscar Wendt fiel auf der linken Seite dagegen etwas ab.

Hecking hatte sich für die Saison mehr 1:0-Siege gewünscht. Das muss nicht immer einhergehen mit gepflegter Langeweile und Magerunterhaltung, wie das Derby bewies. Die defensive Stabilität aber wird sicherlich auch erhöht über einen Personalwechsel auf der zweiten Sechserposition.

Mit Denis Zakaria und seiner körperbetonten Spielweise steht der Viererkette ein zusätzlicher Helfer zur Seite, der den gegnerischen Angreifern speziell den Weg durch die Mitte schwieriger und mitunter auch schmerzhafter macht. Schöne neue Gladbach-Welt nach nur einem Ligaspiel? Hecking baut vor: „Am Samstag steht wieder alles auf dem Prüfstand.“

Voraussichtliche Aufstellung: Sommer - Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt - Traoré, Kramer, Zakaria, Hazard - Stindl, Raffael

(bsc)