Verlieren verboten : Gladbach geht mit Besserungsvorsätzen ins Duell mit AS Rom
Mönchengladbach Im Borussia-Park will die Rose-Elf die gute Leistung der ersten Hälfte beim 1:1 im Hinspiel über 90 Minuten zeigen. Die Borussia präsentiert sich aufgrund der Personalprobleme arg strapaziert aber extrem selbstbewusst.
Und das nächste Suchspielchen: „Elf Spieler finden“ umschrieb Marco Rose seine Arbeit als Trainer von Borussia Mönchengladbach in den vergangenen Wochen. Aktuell benötigt er eine wettbewerbsfähige Spielschar für ein richtungsweisendes Duell in der Europa League, eines mit gehobenem Anspruch: AS Rom ist heute Abend (21.00/RTL) ein weiterer Gradmesser für eine arg strapazierte aber extrem selbstbewusste Niederrhein-Borussia.
„Wir haben uns in eine Form gebracht, die passt“, sagt Marco Rose, warnt aber: „Roma ist auch gut drauf.“ Das hat den italienischen Klub auf den dritten Platz der Serie A gehievt. Dabei ist es eh schon eine unangenehme Aufgabe gegen eine italienische Mannschaft unter Siegzwang zu stehen, um die Überwinterungschancen im europäischen Wettbewerb zumindest als einigermaßen realistisch zu bewahren.
Bei der Auswahl seiner Profis sind Rose Grenzen gesetzt, daran hat sich der Fußballlehrer gewöhnt. Frei ist sie schon lange nicht mehr, vor dem Sieg in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen fehlten ihm acht Profis, immerhin drei weniger als im Pokal drei Tage zuvor in Dortmund. „Vielleicht wäre ein Medizin-Studium sinnvoll gewesen“, flachste er.
Die „Steigerung“ im Angebot nutzte der Gladbach-Coach vor fünf Tagen, sich gegen eine kollektive Gewissheit zu entscheiden: Denis Zakaria galt bis dahin als unersetzlich. Rose aber setzte ihn in Leverkusen auf die Bank, und der Schweizer Dauerbrenner durfte nur in den letzten 20 Minuten helfen, den Sieg nach Hause zu bringen. Solch verwegene aber überfällige Schutzmaßnahmen sind riskant und die öffentliche Reaktion darauf „vom Ergebnis abhängig“, wie der 42-Jährige betont.
Doch dieser Handgriff wurde mit drei Punkten und einem recht ausgeruhten Zakaria belohnt, auf dessen Kraft, Schnelligkeit und Zweikampfstärke Gladbach speziell heute angewiesen ist. „Wir müssen gegen AS über 90 Minuten die Leistung bringen, die wir in Rom in der ersten Halbzeit gezeigt haben“, sagt der Mittelfeldspieler. Dort kamen die Mönchengladbacher kurz vor Schluss durch einen Witz-Handelfmeter noch glücklich zum 1:1-Ausgleich.
Für die heutige Aufgabe sind Nico Elvedi (Oberschenkel) und Marcus Thuram (Knie) fraglich. Alassane Pléa (Oberschenkel) hingegen ist wieder eine Option. „Viele Jungs sind so gerade auf dem Weg zurück“, beschreibt Rose den Schwebezustand von Pléa & Co. in Sachen Fitness. 100 Prozent überzeugt aber sind alle von Roses Spiel-Idee. Diese Glaubensgemeinschaft ist die Basis des derzeitigen Erfolges.
Voraussichtliche Aufstellung: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Wendt - Kramer, Zakaria - Herrmann, Benes, Thuram - Stindl