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Europa League: „Eisen-Stevie“ auf harter Tour bei AS Rom

Europa League : „Eisen-Stevie“ auf harter Tour bei AS Rom

Schwierige Aufgabe für die Borussia: In der Europa League geht es am Donnerstagabend nach Rom. Gladbach benötigt in Italiens Hauptstadt die wuchtigen Vorstöße ihres österreichischen Außenverteidigers.

Dem ehemaligen Mönchengladbach Abwehrchef Patrick Andersson sprach man einst Schwedenstahl-Qualität zu, ein Volvo auf zwei Beinen quasi. Diese Wikinger-Härte wird derzeit bei der niederrheinischen Borussia noch getoppt – durch einen Österreicher: Stefan Lainer, genannt Stevie, der eigentlich mit seiner Knöchelblessur am vergangenen Samstag in Dortmund nicht hätte auflaufen dürfen, und dessen Einsatz am Donnerstag in der Europa League bei AS Rom (18.55 Uhr/DAZN) für einen normal Sterblichen immer noch kaum denkbar wäre.

Da ist es beinah beruhigend, dass der 27-Jährige direkt nach der Niederlage beim BVB („Ich habe ab und zu was gespürt“) und auch kurz vor dem Abflug am Mittwochmorgen gen Rom „menschelte“. „Ich bin nicht beschwerdefrei, aber spielen sollte ich trotzdem können.“

Der Rechtsverteidiger ist natürlich kein Fußball-Roboter. Auch er besitzt u. a. Muskeln, Sehnen und auch Schmerzempfinden. Die Ösi-Härte ist wohl eher eine mentale. Was auch der Beschreibung seines Trainers Marco Rose zu entnehmen ist, mit der er den Profi, der ihm von Salzburg nach Mönchengladbach folgte, fürs neue Publikum beschrieb. „Stevie ist eine Naturgewalt, der eine unfassbare Mentalität mitbringt. Er marschiert ohne Ende, man kriegt ihn nicht klein.“

Dabei ist Rose kein Trainer, der seine Spieler verheizt. Der 47-Jährige hielt etwa Lars Stindl, der wie beim BVB in Rom erneut erstmal auf der Bank sitzen wird, von einem verfrühten Einsatz ab. Der Kapitän war Mittwoch nicht an Bord. Stindl soll wegen der Geburt seines zweiten Kindes am Donnerstag nachreisen. Auch Matthias Ginter bremste der Borussen-Coach aus, obwohl sich der Innenverteidiger fit fühlt. Das Risiko war Rose nach dessen Schulterverletzung zu groß. „Es geht um die Gesundheit des Spielers. Im Moment macht es noch keinen Sinn.“

Wohl auch, weil speziell Ginters Position von Fußball-Natur aus eine kontaktfreudige ist. Und sowieso beruht der Rose-Stil auf Körperlichkeit und Zweikampfstärke. Die besitzt Tony Jantschke auch, der erneut für Ginter einspringen wird. Dazu besitzt der 29-Jährige Fußballverstand. „Wir müssen in Rom unbedingt punkten, sonst kann schon alles vorbei sein“, sagte der Abwehrspieler.

Auch dabei kann „Eisen-Stevie“ helfen. Borussia braucht Lainers wuchtige Vorstöße auf der rechten Seite – auch mit angerissenen Sprunggelenk-Bändern.