Netzschau zum Spiel der Alemannia gegen Düsseldorf II : Is this the way to Batarilo?
Aachen Um das Spiel der Alemannia gegen die Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf am Sonntagnachmittag zusammenzufassen, braucht es nur einen Satz: „Erste Halbzeit pfui, zweite Halbzeit hui.” Zwar hatten die Gastgeber das Spiel in den ersten 45 Minuten weitestgehend unter Kontrolle, aber wie so häufig war die Überlegenheit nicht zwingend genug. Das änderte sich nach der Pause. Was der Aachener Prinz damit zu tun hatte, wieso das Ergebnis nicht noch höher ausfiel und wo nun dieser Weg nach Batarilo ist? Kennt die Antwort auf diese Fragen: unsere Netzschau.
Gegen die Landeshauptstädter sollte der Bock laut Alemannia-Trainer Fuat Kilic endlich umgestoßen werden. Wir lieben zwar Tiere, aber Böcke umstoßen wäre eine Woche zuvor gegen die jungen Geißböcke aus Köln sicherlich einfacher gewesen. Zumindest nominell - weil „Böcke”. Holpriger Einstieg in die Netzschau, oder? Genauso holprig war der Start der Aachener am Sonntag gegen Düsseldorf, aber dazu später mehr.
Denn eigentlich gab es einen klaren Auftrag der Fans an die Spieler: Tore machen!
Trotz der Nullnummer in der Vorwoche und der viermonatigen Wartezeit zuhause auf einen Sieg, waren die schwarz-gelben Anhänger optimistisch bei ihren Tipps:
Und selbst das Wetter spielte mit:
Beste Bedingungen also für ein gutes Fußballspiel auf dem Tivoli. Leider aber auch für andere Aktivitäten in und rund um die Kaiserstadt. Denn das Spiel um Punkte für den Kampf um die goldene Ananas lockte „nur” 4400 Zuschauer an. Für Regionalligaverhältnisse ist das immer noch ein guter Wert - auch unter Berücksichtigung der langen Durststrecke daheim auf einen Dreier und der zweiten Woche in Folge mit einem Gegner aus der Reihe der Zweitvertretungen - für die Aachener bedeutete das aber Minusrekord.
Ob aber nun keine Zuschauer, 4400 oder mehr als 80.000: Fußballer wollen immer gewinnen, egal vor vielen Augenpaaren sie spielen. Aber nicht ohne sich vorher warm zu machen.
Bei der Alemannia rückten David Pütz, Robin Garnier und überraschend Blendi Idrizi in die Startelf, die klar machte, dass die Gastgeber wieder auf Angriff spielen wollten.
Pünktlich um 15 Uhr pfiff Schiedsrichter Florian Visse die Partie an. Und nach etwas mehr als 45 Minuten pfiff er die erste Halbzeit auch schon wieder ab. Dazwischen passierte nicht viel, die Zuschauer sahen eine Aachener Mannschaft, die die Gäste vorallem in den ersten 30 Minuten unter Kontrolle hatte, das Spiel bestimmte, aber nach vorne fehlte, wie so häufig in der Saison, die Durchschlagskraft. Die gefühlten 90 Prozent Ballbesitz konnten nicht in zwingende Chancen umgesetzt werden und so ging es mit einem zähen 0:0 in die Halbzeit. Zwischenfazit:
Während es in der Aachener Kabine laut wurde, machte es sich auf der Tribüne noch ein weiterer Zuschauer bequem. Prinz Tom I., aktueller Narrenherrscher der Kaiserstadt, stattete der Alemannia einen Besuch ab.
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass keine schlechte Entscheidung war. Denn in der zweiten Hälfte drehte die Tivoli-Truppe auf. Dimitry Imbongo kam für Marcel Kaiser in die Partie und brachte mehr Zielstrebigkeit nach vorne mit. Als Dosenöffner fungierten allerdings zwei Standardsituationen: In der 52. Minute verwandelte Stipe Batarilo einen Freistoß aus 17 Metern, sechs Minuten später köpfte Aachens Riese Alexander Heinze den Ball nach einer Ecke ins Netz.
In der 62. Minuten fand dann Außenverteidiger Marco Müller erneut den Weg nach Batarilo, der den Ball locker zum 3:0 einschieben konnte. Innerhalb von zehn Minuten machte die Alemannia aus einem tristen und torlosen Spiel ein kleines Schützenfest vor Karneval an einem Sommertag im Februar. Verrückte Welt.
Einige Spieler haben ihren Vertrag am Tivoli bereits über den Sommer hinaus verlängert, nach seinem Doppelpack am Sonntag soll nun auch Stipe Batarilo folgen. Zumindest wünschen sich das einige Fans:
In den noch ausstehenden 30 Minuten hätten noch weitere Treffer fallen können, sogar müssen. Aber in einigen Situationen fehlte dann entweder der Killerinstinkt, die Torgeilheit oder der klassische Knipser. Der eingewechselte Manuel Glowacz hatte hingegen Pech, sein Freistoß landete am Pfosten. Und in einer weiteren Situation hätte die Alemannia noch einen Elfmeter bekommen können. An der Stelle sei eine Frage an den Schiri erlaubt: „Visse du nicht, was Handspiel ist?” Eine Antwort werden wir nicht bekommen, für das schlechte Wortspiel ist es uns das aber wert.
Zurück zum Spielgeschehen. Kurz vor Schluss bedankte sich Idrizi noch mit einem Treffer für seinen Startelfeinsatz und erhöhte zum endgültigen 4:0.
Am kommenden Samstag geht es für die Schwarz-Gelben wieder auf die Reise an den Rand von NRW zum SV Rödinghausen. Die Distanz zwischen dem Tivoli und dem Häcker Wiehenstadion beträgt rund 290 Kilometer. Ein schöner Tagesausflug also für alle, die bisher noch nichts vorhaben. Auf jeden Fall mit am Start: unsere Netzschau.