Netzschau zum Spiel gegen Homberg : Ein Schuss, ein Tor, Flo Rüter
Homberg Im Fußball gibt es diese magischen Momente. Ein Aufblitzen dessen, wie schön dieser Sport sein kann. Auch in der Regionalliga. Auch bei Alemannia Aachen. In Form von Florian Rüter. Genauer: seiner Schusstechnik. Zaubert auch jede Woche etwas aufs Parkett: die Netzschau.
Mit einer Niederlage gestartet, noch ein Unentschieden erkämpft und im dritten Anlauf den ersten Sieg eingefahren: das ist das bisherige Pflichtspieljahr 2020 von Alemannia Aachen. Was hatten alle Spiele gemein? Die Schwarz-Gelben betrieben viel Aufwand, doch der Ertrag in Punkten blieb zumindest in den Spielen gegen Haltern (1:2) und Dortmund (3:3) auf der Strecke. Nicht aber gegen Homberg. Gegen den Duisburger Klub gewann das Team vom Tivoli am Freitagabend 2:0. Maßgeblich daran beteiligt: Florian Rüter. Der zauberte, wie schon eine Woche zuvor gegen Dortmund, den Ball zur wichtigen Führung ins Tor und verzückte damit die mitgereisten Fans.
Und weil Magie und Zauber keinen Regeln unterworfen sind, lassen wir uns auch nicht von der Chronologie dazwischenfunken und starten mit dem Tor von Aachens Nummer 7:
Das Tor war fast eine exkate Kopie des Treffers von Rüter gegen Dortmund. Nur von der anderen Seite und mit dem anderen Fuß. Wer kann, der kann halt. Auf die Führung folgte mit dem Abpfiff noch ein Konter der Mannschaft von Fuat Kilic nach einer Homberger Ecke. Der eingewechselte Manuel Glowacz traf zum 2:0-Endstand.
Die Fans hatten auf den Sieg beim Aufsteiger gehofft, aber erwartet hatten sie ihn nicht unbedingt nach den Ergebnissen in den Vorwochen:
Aber Matchday ist Matchday, egal ob auswärts oder zuhause. Und wer die Fahrt nach Homberg angetreten hatte, dem bot sich folgendes Panorama im PCC-Stadion am Schwimmbad (das übrigens auch nach Schlusspfiff noch auf hatte, wer also noch kurzfristig seine Abendplanung umgestalten will …):
Ein paar mehr Schwarz-Gelbe kamen dann nach und nach noch ins Stadion, Anpfiff am Freitagabend war schließlich erst um 20 Uhr:
Auch aus den Niederlanden waren wieder Fußballkenner vor Ort, um die Regionalliga West live zu verfolgen. Wie sich das halt gehört:
Die sahen in der ersten Halbzeit eine überlegene Alemannia, die allerdings aus ihrem vielen Ballbesitz und noch mehr Flanken, vor allem über den starken Sebastian Schmitt auf der linken Seite, zu wenig machte. Jonathan Benteke erzielte dann doch endlich den vermeintlich erlösenden Treffer, das Tor wurde aber nicht gegeben. Das Schiedsrichtergespann hatte auf Abseits entschieden. Aus Sicht der Aachener Anhängerschaft eine ziemlich exklusive Meinung. Und so ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit.
Die bot den Zuschauern rund um das Grün die Möglichkeit sich die Beine zu vertreten. Denn das PCC-Stadion glich einem Gefrierschrank. Schuld war der Wind, der Wind, das himmliche Kind … Verzeihung, wir schweifen ab. Zurück zum sportlichen Geschehen.
Auch in der zweiten Halbzeit waren die Tivoli-Kicker spielbestimmend. Homberg machte das, wie es von einer Mannschaft im Abstiegskampf zu erwarten war: Viel Leidenschaft, sehr defensiv und immer versuchen Nadelstiche durch Konter zu setzen.
Während die Mannschaften auf dem Platz den Sieger ausspielten, gab es auf Seiten der Alemannia-Anhänger einen aufmunternden Gruß in Richtung Erfurt. Dort musste der FC Rot-Weiss den Spielbetrieb in der Regionalliga Nordost aufgrund finanzieller Probleme einstellen. Ein weiteres Beispiel dafür, wie glücklich die Aachener sein können, dass sie diesem Schicksal gleich zweimal von der Schippe gesprungen sind.
Zurück zum Spiel: In dem machten der Zauberer Rüter und der eingewechselte Glowacz alles klar für die Alemannia, 2:0 Tore, drei Punkte. Dankeschön und auf Wiedersehen.
Vor Ort war übrigens auch wieder Aachens englische Delegation, die trotz Brexit weiterhin der Alemannia die Treue hält. Und an diesem windigen und kalten Abend in Homberg dafür belohnt wurde:
Und zum Abschluss noch eine weitere (hoffentlich) gute Nachricht. Hinsichtlich der Sportdirektorsuche muss kein Alemannia-Fan mehr den Kopf Hengen lassen. Der Thomas macht’s:
Macht nächste Woche auch wieder was: die Netzschau.