Netzschau zur Lippstadt-Niederlage : Verlippt, verlappt, verloren
Special Lippstadt Lipppstadt war bislang kein gutes Pflaster für die Alemannia. Und bleibt es vorerst auch nicht. Am Mittwochabend unterlagen die Aachener in der Liebelt Arena verdient 0:2. Hatte sich mehr von der Fahrt in die 1185 als Planstadt gegründete Stadt erhofft: die Netzschau.
Der Saisonauftakt von Alemannia Aachen in die Regionalliga West 2021/2022 in Münster war ordentlich, auch wenn die Truppe von Patrick Helmes in der letzten Sekunde das bittere Tor zur 1:2-Niederlage schlucken musste.
Im ersten Heimspiel am vergangenen Samstag konnten die Schwarz-Gelben vor fast 5000 Zuschauern auf dem Tivoli gegen Schalke II phasenweise begeistern, gingen durch Neuzugang Jannik Mause mit einem wunderschönen Tor in Führung, kassierten allerdings direkt im Gegenzug den Ausgleich. Aber immerhin war die Leistung zufriedenstellend und der erste Punkt war geholt.
Am Mittwochabend stand das Auswärtsspiel in Lippstadt auf dem Plan, die erste Englische Woche der neuen Spielzeit war angebrochen. Um auch keine Anwohner zu stören – die man ehrlicherweise aber schon ganz genau im Umfeld der Sportanlage suchen muss – wurde die Partie von 19.30 Uhr auf 18 Uhr vorverlegt. Wie dem auch sei, es war Matchday!

Lippstadt war bislang allerdings kein gutes Pflaster für die Alemannia. Vor dem Spiel am Mittwoch waren die Schwarz-Gelben bereits dreimal im Kreis Soest zu Gast, dreimal wurde kein eigener Treffer erzielt, dreimal fuhr man mit leeren Händen wieder zurück in die Kaiserstadt.

Im vierten Anlauf sollte sich das aus Sicht der Tivoli-Truppe endlich ändern. Das war auch der Plan der rund 200 mitgereisten Aachener Anhänger. Und auch auf der Pressetribüne wollte „der Mann vom Radio“ drei Punkte für die Alemannia herbeikommentieren:

Kurz vor 18 Uhr betraten die Mannschaften den Platz, die Fans auf den Gästerängen waren motiviert und hofften auf einen ähnlichen Auftritt ihres Teams wie in den beiden Spielen zuvor:

Was allerdings vor der malerischen Kulisse des Sonnenuntergangs in Lippstadt ablief, war allerdings alles andere als schön anzusehen für die schwarz-gelbe Anhängerschaft …

… Es waren keine zehn Minuten gespielt, da hatten die Gastgeber auch schon eine Standardsituation zur Führung genutzt. Doch das 0:1 wirkte für die Aachener nicht unbedingt als Wachmacher. Offensiv gelang nicht viel, defensiv taten sich immer wieder Lücken auf.
In der zweiten Halbzeit wurde zumindest der Druck auf die Heimmannschaft etwas erhöht, die aber dennoch gute Chancen bekam, ihre Führung auszubauen. Das tat sie dann auch eine Viertelstunde vor Ende der Partie. Am Ende stand die vierte Niederlage in Folge in Lippstadt für die Alemannia auf der Anzeigetafel. Zum vierten Mal blieb man ohne eigenen Treffer in der Liebelt Arena. Zum vierten Mal in Folge fuhren die Aachener die rund 400 Kilometer umsonst hin und zurück.

Da hatten sich die meisten nach der guten Vorbereitung, den ersten beiden Ligaspielen und der aufkeimenden Euphorie rund um das neue Team doch mehr erhofft und versprochen:

Und woran hat es gelegen? Aus Sicht von Ex-Geschäftsführer Martin vom Hofe könnte seine Abwesenheit bei diesem Auswärtsspiel ein Grund gewesen sein (wobei er in Amt und Würden ja auch keine Punkte mit aus Lippstadt an den Tivoli bringen konnte). In Velbert gegen den KFC Uerdingen will er seinen ehemaligen Klub auf jeden Fall vor Ort unterstützen:

Für ein erstes Fazit ist es nach drei Spieltagen natürlich noch zu früh, dennoch ist ein einziger von neun möglichen Punkten doch etwas mager. Wie also ist der Saisonstart zu bewerten?

Aus Sicht mancher Kommentatoren auf der Alemannia-Facebookseite ist die Frage eindeutig zu beantworten:
- „Also das wird richtig schwer diese Saison nach 3 Spieltagen 1 Punkt und 2:5 Toren junge junge“
- „wie ich gesagt habe leider ist nach 3 Spieltagen alles gelaufen. Mission Klassenerhalt läuft in vollen Zügen! Nächste Saison Monatskarte bei aseag holen für Derbys in der Nähe“
- „Pleiten, Pech und Pannen….. es geht wieder weiter“
Aber nicht nur die Mannschaft wird (für dieses Spiel) kritisiert, auch Teile der mitgereisten Anhänger:
- „Ganz ehrlich, die schlechteste leistung gab es ja wohl mal wieder von den sogenannten Fans die nichts besseres zu tun haben als den gegner mit Gegenständen zu bewerten. Nach den ganzen monaten ohne uns fans wird das jetzt schon wieder aufs soiel gesetzt. Jeder weiß doch das alemannia beim verband wegen solchen dingen bereits angezählt ist. Solche leute sollen doch einfach zu hause bleiben denn sie haben im stadion nichts zu suchen“
Hintergrund war der Jubel der Lippstädter nach dem 2:0. Statt mit ihren Fans zu feiern, taten sie dies provokant direkt vor dem Gästeblock. Das veranlasste einige Aachener Anhänger zu Becherwürfen aus dem Block, ein Lippstädter musste anschließend kurzfristig behandelt werden. Unnötige Aktion aller Beteiligten, braucht niemand – am wenigstens die Alemannia, die in der Tat beim Verband unter ständiger Beobachtung steht.
Zu Wort meldete sich auf der Alemannia-Facebookseite mit Clirim Bashi auch ein ehemaliger Spieler zu Wort. Bashi, der einst 1999 mit der Alemannia in die 2. Bundesliga aufstieg, schrieb:
- „Das was mit Alemannia passiert verstehe ich nicht wie kann das sein so eine Verein ist nicht i die Lage eine gute manchaft suzammen kriegen oder sollen wir mit 50 wieder auf dem platz“
Platz im Kader wäre noch, aber eine Verpflichtung des ehemaligen Verteidigers, der auch zweimal für die albanische Nationalmannschaft spielte, ist dann doch eher unwahrscheinlich.
Zudem: Ja, die Leistung in Lippstadt war nicht gut und erinnerte in Teilen eher den Auftritten der vergangenen Saison. Aber bei einem neuen Trainer, einer neuen Mannschaft und einem neuen Spielansatz mit vielen jungen Spielern, war mit Leistungsschwankungen zu rechnen. Und genau die gab es nun ausgerechnet in Lippstadt. Das sollte nicht zu häufig passieren, vor allen nicht am Saisonanfang, um das bisschen Euphorie und Aufbruchstimmung nicht direkt wieder im Keim zu erschlagen – aktuell ist man auf dem besten Wege die 2500 Dauerkarte zu verkaufen – aber man darf auch nicht alles schlechter reden als es ist.

So schreiben es auch manche auf der Facebook-Seite der Alemannia:
- „Mehr als das Mittefeld ist diese Saison ehe nicht dinnen, also weiter in Liga 4 planen, und auf ein schönes Heimspiel am Samstag. Nur der TSV“
- „War heute wirklich kein schönes Spiel und keine Glanzleistung, aber direkt wieder alles schlecht zu reden und drei Spieltagen gleich vom Abstieg zu sprechen ist absoluter Schwachsinn!“
Bereits am kommenden Samstag geht es für die Alemannia weiter. Zu Gast auf dem Tivoli ist dann der alte Rivale Rot-Weiß Oberhausen. Dazu folgende Anweisung aus dem Netz:

Hakt das Spiel in Lippstadt nun ab und konzentriert sich auf das Aufeinandertreffen mit RWO am Samstag auf dem Tivoli ab 14 Uhr: die Netzschau.
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