Netzschau zum Spiel der Alemannia in Straelen : Kaiserstädter scheitern an der Römerstraße
Straelen Die Inka herrschten vom 13. bis 16. Jahrhundert in Südamerika, schauten in die Sterne und hinterließen unglaubliche Bauten für die Nachwelt. Die heutige Inka heißt Grings und musste am Samstag Straelen. Denn mit dem Liganeuling bezwang sie die Alemannia, deren Spieler anschließend dumm aus der Wäsche schauten. Der Schlüssel zur Zukunft liegt in der Vergangenheit. Schaltet deswegen in den Indiana-Jones-Modus: unsere Netzschau.
In den vergangenen Wochen bekam es die Alemannia mit fast allen „Kellerkindern“ der Liga zu tun. Die Partien waren keine Hingucker, aber die Punkteausbeute stimmte. Entsprechend optimistisch gingen die Fans die Reise nach Straelen an.
An dieser Stelle mag es Menschen geben, die fragen: „Warum tut man sich das an?“ Hier die Antwort:
Auch die Aussicht auf drei Punkte waren sicherlich ein Grund, um das Stadion an der Römerstraße kennenlernen zu wollen.
So tummelten sich wieder einige hundert Alemannia-Fans im Gästeblock, um ihre Mannschaft anzufeuern und siegen zu sehen.
Doch es kam ganz anders.
Wenn sich die Zukunft über die Vergangenheit entschlüsseln lässt, übernimmt nun Dr. Henry Walton Jones Jr., genannt Indiana „Indy“ Jones: Die Inka hinterließen der Nachwelt unglaubliche Stätten. Zum Beispiel die Festung Machu Picchu mitten in den Anden in Peru. Hoch gelegen, uneinnehmbar und durchdacht erbaut. Inka Grings, Trainerin des SV Straelen, hat ihre Festung mitten auf einem Feld direkt neben einem Treibhaus stehen. Das Stadion an der Römerstraße – medagut übrigens (alle, die da waren, wissen Bescheid) – war für die schwarz-gelben Eroberer aber ebenfalls uneinnehmbar. Doch warum?
Auch hier liegt die Antwort in der Vergangenheit. Von September 2013 bis Januar 2015 spielte Jannik Stevens bei der Alemannia. Nach einem anschließend kurzen Gastspiel in Trier war er vom Sommer 2015 an vereinslos. Erst im März 2017 schloss er sich dem SV Straelen an und marschierte mit den grün-gelben von der Landesliga in die Regionalliga West. Und ein ungeschriebenes Gesetz bei der Alemannia lautet, dass Ex-Spieler in der Regel immer gegen die Aachener treffen. Deswegen flitzte Stevens der Abwehr von Fuat Kilic davon und erzielte die Führung für die Gastgeber. Das sah in etwa so aus:
Da die Kaiserstädter ihre wenigen Chancen vorne nicht nutzen und die Grings-Truppe nicht nachließ, folgte noch der zweite Gegentreffer per Freistoß. Wobei sich die Frage stellt, ob es die Tore wirklich geben würde, wenn sie niemand mit der Kamera festgehalten hätte:
Denn wie sagte schon Doug Heffernan: „Wenn ein Baum im Wald gefällt wird, der Baum aber vom Fällen nichts wusste, wurde er dann wirklich gefällt?“
Wie dem auch sei. Der Betriebsausflug in den Kreis Kleve hatte keine SonnenStraelen parat, sorgte bei keinem Alemannen für ein Straelendes Lächeln und Punkte gab es auch keine.
Die Gastgeber hingegen konnten um die Wette Straelen:
Für den Liganeuling sind die drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt von großer Bedeutung:
Große Bedeutung hat bei der Alemannia das Pokalspiel am kommenden Mittwoch. In Düren geht es gegen den heimischen 1. FC um den Einzugs ins Endspiel des FVM-Pokals und die Chance auf die erste DFB-Pokal-Runde. Doch kurz nach Abpfiff am Samstag waren die Sorgen groß:
Aber auch hier gilt: Aus der Vergangenheit lernen, um die Zukunft zu gestalten. Gegen Straelen ließ Trainer Fuat Kilic einige Akteure auflaufen, die in den vergangenen Wochen nicht viel Spielzeit hatten, am Mittwoch wird eine andere Elf auflaufen. Und in den abgelaufenen Spielzeiten schafften die Aachener fast immer den Sprung ins Finale. Auch dieser Saison soll erst mit dem Spiel in Bonn enden. Das sehen die schwarz-gelben Anhänger nicht anders und wollen am Mittwoch ein Fußballfest in Düren feiern:
Legt jetzt Hut und Peitsche wieder beiseite, streift die Niederlage in Straelen ab und freut sich auf das FVM-Pokal-Halbfinale am Mittwoch: unsere Netzschau.