Netzschau zu Auswärtsniederlage : Mehr als Düsseldoof gelaufen
Special Düsseldorf Am Freitagabend musste die Alemannia in Düsseldorf ran. Bis zur Winterpause will Fuat Kilic mit seinem Team noch sieben Punkte holen. Von der „Zwoten“ von Fortuna gab es aber keine drei Punkte, nur drei Gegentore. Sorgt sich um die schwarz-gelbe Zukunft: die Netzschau.
Eigentlich fassen wir in der Netzschau immer das aktuelle Spiel der Alemannia noch einmal auf andere Art und Weise zusammen, schauen ein bisschen aufs Drumherum und binden die Posts und Tweets der Fans ein – im besten Fall immer mit einem Augenzwinkern und nicht immer ganz ernst gemeint. Wenn es richtig gut läuft, sogar noch mit tatsächlich lustigen Witzen.
Rund um den Tivoli läuft allerdings seit langem schon nichts mehr rund. Zum Abschluss der vergangenen Saison waren die Schwarz-Gelben die schlechteste Rückrundenmannschaft. Nur Dank eines Polsters aus der Hinrunde, in der es eine Serie von acht ungeschlagenen Spielen gab (man kann es sich kaum noch vorstellen), war das Thema „Abstieg“ keines. In dieser Saison sollte vieles besser werden. Niemand, wirklich niemand dachte dabei an den Aufstieg, den Durchmarsch in die Bundesliga und die Qualifikation für die Champions League in ein paar Jahren. Aber es wurden Hoffnungen geweckt, dass es wieder eine spielerische Linie gibt, dass die Spieler die Tugenden der Alemannia in jeder einzelnen Spielsekunde leben werden und dass man hier und da mal ein Ausrufezeichen in der Liga setzen wird. Mit all dem sollte die Grundlage für eine sportlich bessere Zukunft gelegt werden.
Verantwortlich für dieses Projekt: Martin Bader, kaufmännischer und sportlicher Geschäftsführer, und Trainer Patrick Helmes. Zweitgenannter hat seinen Spind am Tivoli bereits vor ein paar Wochen wieder räumen müssen. Dafür ist Rekordtrainer Fuat Kilic zurück in der Kaiserstadt. Doch auch er ist kein Zauberer. Er muss mit einer Mannschaft arbeiten, die – zumindest momentan – nicht mit den Anforderungen der Regionalliga zurechtkommt. Kilic hat bislang sechs Spiele seit seiner Rückkehr bestritten, fünf in der Liga, eines im Pokal. Das Pokalspiel gegen Helpenstein wurde zwar 2:0 gewonnen, einen großen Unterschied zwischen dem Regional- und dem Bezirksligisten war allerdings nicht auszumachen. In der Liga gab es einen Sieg (ein spektakuläres 5:3 zuhause gegen den SV Straelen) und vier Niederlagen. Bei den Niederlagen in Essen (1:2) und daheim gegen Fortuna Köln (0:1) wurde der Einsatz und der Wille des Teams gelobt, die Basis für zukünftige Erfolge sein sollten. In Wuppertal (0:5) und auch am Freitagabend in Düsseldorf (0:3) kam man hingegen deutlich unter die Räder.
Dabei war gerade das Spiel gegen die Fortuna aus Düsseldorf keines, in dem man einer übermächtigen Mannschaft gegenübertrat. Die Düsseldorfer waren lediglich in der Lage in der Offensive auch mal zwei, drei Pässe schnell und in die Füße des Mitspielers zu spielen – und waren eiskalt im Abschluss. Die Alemannia hingegen produzierte erneut Stockfehler, vergab Standards kläglich und die zwei guten Chancen, die es in der ersten Halbzeit gab, wurden vergeben. Auch in diesem Spiel konnte fast keinem der Wille abgesprochen werden, aber das nötige Glück fehlte. Und das, auch wenn es wieder Geld fürs Phrasenschwein bedeutet, muss man auch mal erzwingen.
Und so stand die Alemannia nach 90 Minuten am Flinger Broich sprichwörtlich im Regen, Trainer und Spieler mussten sich nach dem Abpfiff den enttäuschten, wütenden und besorgten Fans stellen. Und wie angespannt die Lage momentan ist, konnte man an der emotionalen Reaktion von Athletiktrainer Christopher Pinter sehen, der sich Wortgefechte mit der Aachener Anhängerschaft lieferte und von Torwart Joshua Mroß in die Kabine gebracht werden musste.
Freitagabend, Düsseldorf, es war Matchday:








Und das sind nur Auszüge aus dem Netz. Die Sorge um die Zukunft der Alemannia ist derzeit groß und mit einem Blick auf die Tabelle auch berechtigt.
Bis zum Winter sind es noch drei Ligaspiele. Zwei davon zuhause. Das erste bereits am kommenden Samstag gegen den SV Homberg, ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf. Wie auch immer, aber irgendwie muss ein Sieg her. Bis zur Winterpause über dem Strich zu stehen, wird noch ein schwieriges Unterfangen. Eine Woche nach dem Spiel gegen Homberg startet mit dem Gastspiel von Preußen Münster auf dem Tivoli bereits die Rückrunde. Vor den Feiertagen muss die Alemannia noch auf Schalke ran. Ein Sieg gegen Homberg, ein überraschender Punkt gegen Münster und ein Auswärtssieg bei der zweiten Mannschaft der Königsblauen … das klingt nach diesem Freitagsspiel wie ein Fiebertraum. Aber wir reden hier von Fußball. Und an irgendetwas muss man ja glauben. Außerdem heißt es nicht zu Unrecht: „Aber eins, aber eins, das bleibt bestehen: Alemannia Aachen wird nicht untergehen. NIEMALS!“
Ist auch gegen Homberg wieder mit dabei und wünscht sich nichts sehnlicher als einen Heimsieg: die Netzschau.
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