Netzschau zur Heimniederlage : Alemannia mit Leidenschaft, aber Köln mit Fortuna
Special Aachen Nach der Klatsche in Wuppertal und dem durchwachsenen Pokalauftritt wollte die Alemannia am Samstag gegen Fortuna Köln wieder mit mehr Leidenschaft agieren. Hat viel Kampf und Wille gesehen, aber leider keine Belohnung: die Netzschau.
Abstiegskampf, der. Ein Begriff aus zwei Worten. Das eine will rund um den Tivoli niemand hören: „Abstieg“. Das andere will man immer auf dem Platz sehen: „Kampf“. Und den sahen die rund 4400 Zuschauer am Samstag in der Aachener Soers wieder. Die Alemannia bot der Fortuna aus Köln lange Zeit Paroli, doch am Ende stand die Mannschaft von Fuat Kilic punktemäßig mit leeren Händen da. Und doch konnte man etwas aus dieser Partie mitnehmen. Doch beginnen wir von vorne:
Es war Spieltag. Es war Matchday!

Oder wie man auf der Insel schreibt:

Und nach dem 0:5 eine Woche zuvor in Wuppertal und dem doch eher durchwachsenen Auftritt der Schwarz-Gelben unter der Woche gegen den Bezirksligisten SV Helpenstein (2:0) wollte die Aachener Anhängerschaft wieder mehr Wille, mehr Kampf und mehr Leidenschaft sehen. Oder auf den Punkt gebracht von Ex-Manager Martin vom Hofe:

Kilic hat es sich zum Start bei seinem Comeback mit dem Spielplan auch wahrlich nicht leicht gemacht. In seinen ersten vier Ligaspielen gab es gleich drei Aufeinandertreffen mit Top-Teams der Liga: Erst Essen, auf das Straelen-Spiel folgte Wuppertal und nun war Fortuna Köln zu Gast auf dem Tivoli. Und die brachten viele bekannte Gesichter mit: Jannik Löhden, Sascha Marquet, Dimitry Imbongo und Stipe Batarilo – alle vier mit Alemannia-Vergangenheit.
Und da es immer gefährlich wird, wenn Ex-Aachener gegen die Alemannia spielen, durfte es am Samstag keinen Einsatz unter 100 Prozent geben.

Pünktlich um 14 Uhr startete Schiedsrichter Niklas Dardenne die Partie und die Alemannia kämpfte. Sie zeigte Leidenschaft. Sie gab es alles. Die Spieler scheuten keinen Zweikampf, grätschten, rannten, machten und taten. Und ließen hinten kaum was zu. Dort hatte Kilic mit Peter Hackenberg, Tjorben Uphoff und Franko Uzelac (der eine Fortuna-Vergangenheit hat) alle Riesen aufgeboten, die der Kader zu bieten hatte. Auf den Außenseiten sollten Marcel Damaschek über links und Aldin Dervisevic über die rechte Seite Tempo machen. Und beide machten ihre Aufgabe ordentlich – vor allem in der Defensive gewannen die beiden eins ums andere Mal wichtige Bälle. Das galt auch für Mergim Fejzullahu, der eigentlich in der Abteilung Kreativität und Offensive arbeitet, am Samstag aber war Aachens Nummer 10 häufig am Boden zu finden. Nicht, weil er gefoult wurde, er grätschte und kämpfte.
Mit dieser Leidenschaft konnten die Schwarz-Gelben ihre Fans schnell für sich überzeugen, die den Einsatz dankbar annahmen und ihr Team anfeuerten. Was es allerdings weder auf der einen noch auf der anderen Seite zu finden gab: Chancen. Und so ging es gerechterweise mit einem 0:0-Unentschieden in die Pause.

In der 15-minütigen Unterbrechung stellten sich dann viele, die es mit der Alemannia halten, die Frage, ob das Team denn auch in der zweiten Halbzeit so weitermachen können. Denn viel zu häufig in dieser Saison folgte auf eine gute Halbzeit eine Schwache. An diesem Samstag allerdings nicht!
Auch im zweiten Durchgang hielten die Hausherren mit allem dagegen, was sie zu bieten hatte. Auch wenn der Druck der Fortuna zunahm. Hatten die Aachener zunächst bei den Eckbällen beispielsweise noch mit 3:0 die Nase vorn, hatten in den zweiten 45 Minuten fast nur noch die Gäste ruhende Bälle. Und wie es dann so ist, wenn zwischen einer Mannschaft aus dem Norden der Tabelle auf eine aus dem Süden der Tabelle trifft und das Spiel ausgeglichen ist, hat das Team von oben das notwendige Glück. So war es auch am Samstag. Rund zehn Minuten vor Schluss machten die Kölner ihrem Namen alle Ehre und nutzen eine Ecke zur 1:0-Fürung und zum Endstand.

Letztendlich war das vielleicht sogar verdient, denn auch, wenn die Fortuna nicht die Riesenchancen hatte, waren sie offensiv am Ende doch etwas gefährlicher als die Alemannia, die in der Offensive in diesem Spiel nicht wirklich Akzente setzen konnte – was aber gegen eine Spitzenmannschaft in der aktuellen Lage auch nicht leicht ist.
Kampf, Wille und Einsatz stimmten. Und wenn die Mannschaft das mal über mehrere Spiele hinweg abrufen kann, werden auch wieder Punkte eingesammelt. Was auch langsam mehr als notwendig wird.

Und wenn die Alemannia etwas aus dieser Partie mitnehmen kann, dann, dass mit diesem Einsatz Mannschaft und Fans eine Einheit bilden und gemeinsam den Kampf gegen den Abstieg erfolgreich bestreiten können.

Zum Abschluss verabschiedete die Anhängerschaft ihr Team gebührend.

In weniger als einer Woche sieht man sich dann auch schon wieder. Am kommenden Freitag muss die Alemannia in Düsseldorf ran und macht die „Fortuna-Woche“ komplett. Dieses Mal dann hoffentlich mit dem Glück auf der richtigen Seite. Denn all der Einsatz, der Wille und die Leidenschaft müssen nun in Punkte umgewandelt werden. Ist sich sicher, dass das passieren wird und wird natürlich auch in der Landeshauptstadt dabei sein: die Netzschau!
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