Alemannia zu Gast beim SV Straelen : Mit einem Sieg in die nächste Pause?
Aachen Fußball-Regionalligist Alemannia Aachen reist am Samstag ohne Cheftrainer Stefan Vollmerhausen zum SV Straelen. Sein „Co“ Kristoffer Andersen wird ihn an der Seitenlinie vertreten. Es könnte das letzte Spiel vor der nächsten coronabedingten Unterbrechung sein.
Die Pressekonferenz am Tivoli startete wie gewohnt mit den Informationen zum Spieltag, und doch war an diesem Freitagmittag alles ein bisschen anders. Alemannia Aachens Cheftrainer war zum ersten Mal in dieser Saison nicht vor Ort, Stefan Vollmerhausen befindet sich auch nach dem zweiten negativen Coronavirus-Test weiter im Wartestand – und in Quarantäne. Der 47-Jährige ist unerwartet zur Kontaktperson geworden, das Spiel bei Aufsteiger SV Straelen am Samstag um 14 Uhr wird er nur im Livestream vor dem heimischen Rechner verfolgen können. Kommende Woche könnte der Hausarrest enden, wenn das Ergebnis eines dritten Tests erneut negativ ausfällt.
„Voll fokussiert nach Straelen“
Die zweite Dienstreise in dieser Saison soll für den Alemannia-Tross dagegen mit einem positiven (Spiel-)Ergebnis enden, „wir fahren voll fokussiert nach Straelen“, sagte Kristoffer Andersen. Alemannias Co-Trainer hat Vollmerhausen nicht nur bei der Pressekonferenz ersetzt, er wird ihn auch an der Seitenlinie vertreten; im Vorfeld wurde gemeinsam ein Matchplan erarbeitet. Aus dem persönlichen Austausch der Trainer ist ein telefonischer geworden, Andersen hatte seinem Chef aber ausschließlich gute Nachrichten zu verkünden. Die Mannschaft habe „im Training richtig Gas gegeben“, sie gehe „gut vorbereitet in das Spiel“. Auch die personelle Situation hat sich nicht verschlechtert, abgesehen von den Langzeitverletzten fallen „nur“ André Wallenborn und Frederic Baum aus; beide befinden sich im Aufbautraining.
„Wir müssen zu 100 Prozent die Basics abrufen“, forderte Andersen vor seinem Debüt auf der Kommandobrücke. Der Sportdirektor wird nicht neben ihm auf der Bank Platz nehmen, Thomas Hengen wird die Begegnung von der Tribüne aus verfolgen. Ohnehin dürfte der 46-Jährige nicht die besten Erinnerungen an die Coaching-Zone im Stadion an der Römerstraße haben, seine einzige Saison als Trainer der Alemannia-Zweitvertretung endete mit einem 0:6 beim SV Straelen.
Das Kapitel ist längst Geschichte, mittlerweile hat Hengen ganz andere Probleme, die vor allem coronabedingter Natur sind. Zurzeit ist unklar, ob die Aachener nach der Begegnung beim SVS erneut in eine Zwangspause geschickt werden. Das wäre der Fall, wenn die Regionalliga West als Amateurliga eingestuft wird; die Verbände im Norden und Nordosten haben bereits entschieden, den Spielbetrieb ab Montag auszusetzen. „Die Tendenz geht klar zur Unterbrechung. Ich habe wenig Hoffnung, dass hier im Westen eine Ausnahme gemacht wird“, stand auch der Sportdirektor Rede und Antwort. „Wir können aber nur das beeinflussen, was wir selbst in der Hand haben.“
Finanziell dürften seine Sorgenfalten dagegen etwas kleiner geworden sein: Das Land Nordrhein-Westfalen hat am Freitag ein Hilfspaket von 15 Millionen Euro für die Vereine der 4. Liga geschnürt, das die fehlenden Zuschauereinnahmen kompensieren und den Fortbestand der betroffenen Vereine sichern soll. Der jeweilige Zuschuss soll maximal 60 Prozent des Netto-Einnahmeausfalls betragen, gedeckelt bei 800.000 Euro. Grundlage dafür sind die Zuschauereinnahmen aus der vergangenen Saison.
Voraussichtliche Aufstellung: Mroß - Garnier, Müller, Heinze, Galle - Zahnen, Uchino - Blumberg, Bösing, Batarilo - Dahmani
Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis (Castrop-Rauxel)
Bilanz: 2 Spiele/1 Sieg/1 Niederlage 4:2 Tore