Niederlage zum Rückrundenauftakt : Alemannia verliert in Brackel
Dortmund/Aachen Die Verletztenliste so lang wie die Anzahl der gesunden Spieler, Schnee über Nacht und eine Fahrt nach Brackel, die ohne Punkte endet: Alemannias Woche endete am Sonntagnachmittag mit einer Niederlage bei der Zweiten von Borussia Dortmund. Verfolgte das Geschehen wie immer im Livestream: die Netzschau.
Es ist wahrlich keine einfache Saison diese Spielzeit 2020/201. Erst fielen reihenweise Spiele der Alemannia aus, im neuen Kalenderjahr kann sich die Mannschaft von Trainer Stefan Vollmerhausen kaum vor Partien in Deckung bringen. Was an sich keine schlechte Sache ist, denn die meisten Fußballer spielen lieber als auf dem Trainingsplatz Übungen durchzuführen. Problematisch wird es aber, wenn die Taktung zu hoch und die Personaldecke zu dünn ist. Und damit herzlich willkommen am Tivoli.
Eine Woche nach dem Nachholspiel in Straelen (0:0) mussten die Aachener zum Rückrundenauftakt ins Ruhrgebiet reisen. Auf dem Spielplan war die Partie gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund vermerkt. Das Hinspiel auf dem Tivoli wurde vor 300 Zuschauern vor Ort ausgetragen, es war zudem die Livestream-Premiere der Schwarz-Gelben. Nur knapp konnten die Dortmunder das Spiel damals für sich entscheiden.
Die Vorzeichen für das erneute Aufeinandertreffen hätten für die Kaiserstädter durchaus besser stehen können, denn ein Großteil des ohnehin schon kleinen Kaders stand verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Aber es half alles nichts, denn Matchday ist Matchday:

In der Regel findet diese Partie im Stadion Rote Erde, direkt neben dem Signal Iduna Park statt, doch Zuschauer waren aufgrund des Coronavirus nicht erlaubt, sodass das Spiel auf dem Dortmunder Trainingsgelände in Brackel stattfinden sollte. Da es von Samstag auf Sonntag auch noch geschneit hatte, musste der Rasen aber erst einmal von der weißen Pracht befreit werden:

Nach der Räumungsaktion sah die Szenerie fast schon malerisch aus:

Die Aachener Anhängerschaft hatte jedoch wenig bis gar nichts davon. Immer noch ungewohnt und doch seit vielen Monaten Standard, schalteten sie sich per Livestream zum Spielgeschehen hinzu.

Und auf dem Rasen konnten sie dann in den Reihen ihres Teams ein neues Gesicht entdecken: Neuzugang Leon Gaedicke, der im Sommer verletzt aus Leverkusen an den Tivoli kam, gab sein Debüt – und das gleich in der Startelf.

Seine Premiere hatte er sich aber sicher anders vorgestellt, denn es war gerade einmal eine gute Viertelstunde gespielt, da lag der Ball auch schon im Aachener Tor … Dortmund ging durch Ansgar Knauff in Führung.

Und wirklich viel ging bei der Alemannia in der Offensive nicht zusammen. Dortmund machte das weitestgehend souverän, den Aachenern, die wieder einmal ganz in weiß aufliefen, fehlten die Ideen und Ansätze nach vorne.
Bis zur 31. Minute. Infolge einer Ecke kamen die Gäste in Person von Oguzhan Aydogan zu ihrem ersten Torschuss und der saß! Ausgleich aus dem Nichts und plötzlich war das Spiel wieder offen. Und in Dortmund dürften sie sich gedacht haben: „Ausgerechnet Aydogan“, denn Alemannia Aachens Nummer 29 wurde in seiner Jugend beim Reviernachbarn Schalke 04 ausgebildet, spielte in der U19 aber auch für den BVB.

Mit dem Unentschieden ging es dann in die Kabine. In der blieben die Aachener anschließend wohl ein paar Minuten länger als die Gastgeber, denn keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff führten die Dortmunder schon wieder. Erneut traf Knauff.

Und dabei blieb es dann – aus Alemannia-Sicht leider – auch:
Am kommenden Samstag ist Rot Weiss Ahlen in Aachen zu Gast. Das Hinspiel gewannen die Schwarz-Gelben durch einen Geniestreich von Vincent Boesen. Es war der Auftakt zu einer langen Serie ungeschlagener Spiele. Gegen eine Wiederholung dürfte am Tivoli sicher niemand etwas einzuwenden haben. Hakt das Wochenende nun ab und konzentriert sich auf die anstehende Partie: die Netzschau.