Bitteres 1:2 : Alemannia Aachens Serie endet völlig unnötig
Rheydt Ganz am Ende riss die schöne Serie. Alemannia unterlag Borussia Mönchengladbachs Nachwuchsteam mit 1:2. Gemessen an den vielen ungenutzten Chancen war das eher ein ziemlich überflüssiger Rückschlag nach einem durchaus ansehnlichen Auswärtsspiel.
Aachens Trainer Fuat Kilic hatte erwartungsgemäß seine Mannschaft nach dem hochüberlegenen Spiel gegen Straelen nur auf einer Position verändert: Patrick Salata verteidigte wieder anstelle von Sebastian Schmitt. Ansonsten musste der Trainer harte Entscheidungen treffen, Boesen, Kleefisch, Holtby, Rakk und Zeaiter schafften es nicht in den Kader.
Seinen Trainerkollege Arie van Lent plagen dagegen mindestens Torwartprobleme. Der Niederländer musste auf den U 19-Jugend-Keeper Jan Olschowsky zurückgreifen – einen 16-Jährigen, aktuell 1,76 Meter groß. Neben dem jüngsten stellte er aber auch den Spieler mit dem aktuell höchsten Marktwert in der Regionalliga auf. Profi Mickaël Cuisance ist mit 7,5 Millionen Euro gelistet. Der 19-jährige Franzose gab sofort einen Überblick über sein Können.
Gespielt waren keine 100 Sekunden, da setzte er sich auf der rechten Seite durch, seine Hereingabe kullerte am verdutzten Aachener Keeper vorbei zum 1:0 ins Netz. Niklas Jakusch hinterließ einen ungewohnt nervösen Eindruck im Grenzlandstadion. Schlechter hätte der Ausflug nicht beginnen können, der nächste Stimmungsdämpfer folgte sogleich. Vergeblich reklamierten die Gäste nach einer Kollision von Stipe Batarilo mit seinem Gegenspieler auf Strafstoß (3.).
Der frühe Rückstand irritiere die Aachener nicht sonderlich, im Laufe der erfolgreichen letzten Wochen sind die Muskeln gewachsen. Sie setzen sich in der gegnerischen Hälfte fest wie eine Heuschreckenplage – überall, wo die Gastgeber hin wollten, war schon ein Alemanne.
Viele Angriffe organisierte der putzmuntere Batarilo. Die ersten Kopfbälle flogen noch weit übers Ziel, dann brachen für den Gladbacher Junioren-Nationaltorwart ziemlich unruhige Minuten an. Ein Fernschuss von Robin Garnier zischte knapp über sein Gehäuse (25.), Sekunden später verpasste auch Batarilo denn Ausgleich nur um ein paar Zentimeter (26.), Olschowsky blieb ein glücklicher Torwart: Bösings abgefälschter Versuch touchierte noch leicht den Pfosten, um dann ins Toraus abzudrehen (27.).
Der Ausgleich lag in der Luft, aber er fiel vorerst nicht, weil die entscheidende Präzision noch fehlte. Das letzte Beispiel im ersten Durchgang war nach einem Glowacz-Freistoß ein Kopfball von Alexander Heinze, der hauchdünn über das Tor flog (43.). Der 16-jährige Schlussmann verhinderte den verdienten Ausgleich, ohne auch nur eine Parade zeigen zu müssen.
Fünf Minuten nach dem Wechsel war er dann geschlagen. Kai Bösing zimmerte den Ball aus 16 Metern wuchtig ins Tor zum 1:1 (50.). Alemannia wollte die Blaupause des Spiels vor ein paar Wochen beim 1. FC Köln herausholen, als man auch in den letzten 45 Minuten die Partie noch drehte.
Chancen gab es im Überfluss. Imbongo verpasste knapp eine Glowacz-Flanke, Sekunden später rettete Olschowsky gegen Bösing, der frei vor ihm auftauchte (63.). Aachen hielt das Tempo hoch. „Torjäger“ Robin Garnier zielte an den Außenpfosten (65.).
Die Führung lag in der Luft, aber sie fiel nicht. In der Schlussphase kamen auch die Hausherren noch einmal auf. Die Belohnung fiel ziemlich unerwartet aus: Justin Steinkötter verwandelte nach einem Eckball ziemlich unbedrängt zum 2:1 (86.). So unnöitg endete eine schöne Serie von elf Spielen ohne Niederlage.
Mönchengladbach II: Olschowsky - Egbo, Richter, Lieder, Mayer - Pazurek - Cuisance, Müsel (81. Steinkötter), Kraus, Makridis (61. Herzog), Bennetts (46. Feigenspan)
Alemannia: Jakusch - Fiedler, Heinze, Hackenberg, Salata - Pütz (88. Temür) - Glowacz (83. Kaiser), Bösing, Batarilo, Garnier - Imbongo
Weiter im Kader: Tigges - Schmitt, Stulin, Redjeb, Müller, Idrizi
Schiedsrichter: Fuchs (Odenthal) Zuschauer: 1255 Tore: 1:0 Cuisance (2.) , 1:1 Bösing (50.), 2:1 Steinkötter (86.) Gelbe Karten: Mayer, Kraus /Pütz (4), Salata, Hackenberg (2), Garnier