Netzschau zum Heimspielauftakt : „Wir sind wieder da“
Special Aachen Am Samstag war es endlich so weit: Nach vielen Monaten des Wartens und der Livestreams durften die Fans ihre Alemannia wieder auf dem Tivoli unterstützen. Und wie sie das getan haben! Hat immer noch Gänsehaut: unsere Netzschau!
„Alemannia hurra, wir sind wieder da!“ schallte es am Samstag wieder auf dem Tivoli. Doch seit langer Zeit war nicht nur Jupp Ebert aus den Boxen zu hören, vor allem intonierten diese Zeile 4600 Zuschauer mit! Denn am zweiten Spieltag der Regionalliga-West-Saison 2021/2022 bestritten die Schwarz-Gelben nicht nur ihr erstes Heimspiel der neuen Spielzeit, die Fans konnten endlich wieder in ihr Wohnzimmer zurückkehren. Und das taten sie zu Tausenden.
Wie viel Lust die Menschen wieder auf ihre Alemannia hatten, zeichnete sich schon in den Wochen zuvor ab, wenn man den Dauerkartenzähler im Blick behielt. Mittlerweile sind mehr Saisontickets als vergangenes Jahr verkauft – trotz der verkorksten Saison. Wahnsinn! Hier dürfte eine Mischung aus Vorschusslorbeeren, Lust auf die neue Mannschaft und vor allen Dingen eine Menge Herz und Leidenschaft der Grund sein, denn über 2100 Dauerkarten verkaufen sich in der vierten Liga nicht einfach so.

Nach dem durchaus guten Auftritt in Münster (der natürlich nicht perfekt war, aber die Einstellung der Mannschaft stimmte und in der ersten Halbzeit konnten die Aachener den Aufstiegsfavoriten durchaus hier und da im Spiel ärgern) war die Vorfreude auf das neue Team mit dem Adler auf der Brust rund um den Tivoli groß. Es war Samstag. Die zweite Mannschaft von Schalke 04 war zu Gast. Es war wieder Matchday!

Obwohl der Anstoß erst für 14 Uhr angesetzt war, öffneten die Stadiontore bereits um 12 Uhr. Doch die ersten Fans, die die Rückkehr in den gelben Kasten nach Monaten des Wartens und der Livestreams nicht mehr abwarten konnten, wurden sogar noch eher an der Krefelder Straße gesichtet. Wer an diesem Tag im Vormittag um den Tivoli herum unterwegs war, der bekam schnell wieder das Gefühl, dass in der Soers etwas Besonderes stattfinden muss. Überall waren Menschen in Schwarz-Gelb unterwegs, bei rund 25 Grad liefen die Leute mit schwarz-gelben Schals durch die Gegend – und sie alle hatten nur ein Ziel: den Tivoli! Endlich war dort wieder etwas los!

Aber nicht nur außerhalb des Stadions waren die Fans, die so lange und so sehr vermisst wurden, sie strömten zu Tausenden ins Innere. Endlich wieder gelbe Sitzschalen sehen. Endlich wieder den Rasen statt in Pixeln in sattem Grün genießen, endlich wieder die Alemannia-Hymnen lautstark mitsingen. ENDLICH! WIEDER! STIMMUNG! IN! DER! BUDE!

Und wer noch ein bisschen seine Fremdsprachkenntnisse aufbessern möchte: 4600 Zuschauer auf dem Tivoli muss auf Spanisch in etwa so heißen:

Die Fans auf den Rängen hatten Bock, waren laut, machten Stimmung und wollten ihre Mannschaft, das Team von Patrick Helmes, sehen. Und die Spieler wollten auch endlich wieder ihre Fans sehen, denn der leere Tivoli ist auf viele Arten und Weisen sicher eine ganz besondere Erfahrung, aber ein Tivoli mit Tausenden Zuschauern, die Stimmung für noch Tausende mehr machen und bis weit über das Stadion hinaus zu hören waren, ist noch einmal ein ganz anderes Ding.
In diesen Genuss kam auch direkt André Dej, den Alemannia-Geschäftsführer Martin Bader erst einen Tag zuvor unter Vertrag genommen hatte. Der drittligaerfahrene Mittelfeldspieler feierte nur wenige Stunden nach seiner Unterschrift sein Startelf-Debüt.

Und das verlief richtig gut. Denn die neue Alemannia ist kein Vergleich zum Team der Vorsaison, bei dem die Fans häufig „blutleere“ Auftritte wahrnehmen mussten. Die Helmes-Truppe drückte von Beginn an aufs Gaspedal, erspielte und kreierte sich Chancen, war durch Standards gefährlich und prüfte die Qualität der Torgehäuse durch Alutreffer. Allein Treffer fielen in der ersten Halbzeit nicht. Der Unterhaltungswert war aber hoch und die Fans, die jede Aktion feierten, die Spieler pushten und Stimmung machten, taten ihr Übriges dazu.
Die zweite Halbzeit startete dann furios, die Ereignisse in den ersten zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff überschlugen sich nahezu: In der 46. Minute brachte Aachens neue Nummer 9 sein Team in Führung. Jannik Mause, der gebürtig aus Baesweiler stammt und im Sommer von Wegberg den Weg an den Tivoli fand, schoss das 1:0 auf sehr sehenswerte Art und Weise. Deswegen: Genau hinsehen!

Doch während die Fans die Führung bejubelten und Stadionsprecher Robert Moonen noch „Danke, danke“ sagte, fiel auch schon der Ausgleich (denn man muss an dieser Stelle auch zugeben, dass gerade in der Defensive noch nicht alle Abläufe stimmig sind und alle Zahnrädchen ineinander greifen – was zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison und dem großen Umbruch aber auch klar sein dürfte).

Trotz weiterer guter Chancen und Alutreffern blieb es am Ende beim 1:1. Hätte es mehr sein können? Sicher. War das Spiel, die Leistung und der gesamte Auftritt dennoch gut? Auf jeden Fall. Und im Zusammensiel mit den Fans, war es endlich wieder ein echtes Tivoli-Erlebnis? ABER HALLO!
And now in english please:

Natürlich gibt es auch ein paar kritische Stimmen, aber die haben halt auch schon das große Ganze im Blick … Stichwort „Aufstiegsjahr“!

Und wieder etwas seriöser: Die neue Mannschaft hat die zurückgekehrten Fans nicht enttäuscht, sie hat sie von sich überzeugt und Lust auf mehr gemacht, wie auch die Kommentare auf der Facebook-Seite der Alemannia zeigen:
- „Was ich heute gesehen habe macht Mut. Ich glaube, das da was wachsen kann. Das hatte nichts von den blutleeren Auftritten letzter Saison..“
- „Wenigstens war mal Kampf zu sehen. Die Mannschaft muss sich noch etwas einspielen.“
- „wenn man aber das Gefühl vermittelt bekommt das die Mannschaft sich zerreißt geht man gerne hin und nimmt ab und an einen Punktverlust in Kauf.“
- „Leute Geduld, es werden auch Siege kommen. Ich habe jedenfalls ein gutes Spiel mit einer gerechten Punkteteilung gesehen. Vor allen Dingen habe ich gefreut wieder Fussball live auf unseren Tivoli sehen zu können.“
Schon am Mittwoch (18 Uhr) geht es für Aachen in Lippstadt weiter. Das nächste Heimspiel folgt dann bereits am kommenden Samstag. Zu Gast dann auf dem Tivoli: Rot-Weiß Oberhausen. Hat Bock auf jedes Spiel und zehrt bis zum nächsten Anpfiff noch von der Gänsehaut von Samstag: die Netzschau.
Und zum Abschluss noch einmal Jupp Ebert: „Alemannia hurra, WIR SIND WIEDER DA!“

Sie wollen immer über die neusten Entwicklungen am Tivoli informiert werden? Sie wollen keinen Spielbericht verpassen und immer auf dem Laufenden bleiben, wenn es um die Alemannia Aachen geht? Dann abonnieren Sie unseren kostenfreien Newsletter!