1. Sport
  2. Fußball
  3. Alemannia Aachen

Darmstadt: 0:0 in Darmstadt: Hoffnungsschimmer nach trüben Tagen

Darmstadt : 0:0 in Darmstadt: Hoffnungsschimmer nach trüben Tagen

Zum Auftakt gab es Scherben. Alemannias Busfahrer zertrümmerte beim Rangieren eine Scheibe. Während das Malheur repariert wurde, kämpften die anderen Buspassagiere um überlebensnotwendige Punkte bei Darmstadt 98. Die Partie am Böllenfalltor endete schließlich 0:0, für die Aachener war es nach trostlosen Wochen der erste Hoffnungsschimmer.

<

p class="text">

„Unser Ziel war es heute, endlich mal ohne Gegentreffer über die Runden zu kommen“, fasste Kristoffer Andersen den Auftrag an die Spieler zusammen. Die Regionalliga muss noch warten. Das verunsicherte Team der letzten Wochen rappelte sich wieder aus dem Schlamm auf, wehrte sich nach dem Debakel in der letzten Woche eindrucksvoll. „Mit dem defensiven Spiel bin ich sehr zufrieden, offensiv müssen wir aber deutlich zulegen“, urteilte René van Eck.

Kurzfristig musste Aachens Trainer seine Mannschaft umbauen. Sascha Marquet hatte mit seinem geschwollenen Knöchel die direkte Anreise gar nicht erst mitgemacht. Für ihn stand nach langer Zeit noch einmal Denis Pozder in der Startformation. Der Stoßstürmer meldete sich nach 34 Sekunden mit einem Fernschuss an, den Jan Zimmermann gelassen entgegen nahm. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Keeper noch nicht ahnen, dass er für lange Zeit der letzte Ballkontakt gewesen war.

Beide Teams hatten das Programm „lang und weit“ aufgespielt. Die Bälle flogen hin und her wie bei einem Schlagabtausch bei einem Tennisspiel. Die Strafräume waren weitgehend verkehrsberuhigte Zonen. Besonders ansehnlich war dieser Zufalls-Fußball nicht. Aachen kam nicht sonderlich in Gefahr, das Team hatte das jüngste Debakel hinter sich gelassen. Zufrieden war von Eck allerdings nicht. „Wir haben kaum erste Bälle gewonnen, waren auch bei den zweiten Bällen häufig zu weit weg“, sah er deutlichen Verbesserungsbedarf.

Darmstadts Benjamin Baier visierte das Alemannia-Tor ein halbes Dutzend Mal aus der Ferne an. Prekär wurde es nur nach 14 Minuten, als er nach einer Eckball-Variante aus 20 Metern vorbei zielte.

Die Aachener hielten den Gegner problemlos von der roten Zone fern, die einzig nennenswerte Chance vergab Sebastian Zielinsky, der am neuen Linksverteidiger Sascha Herröder vorbeizog, um dann ein Opfer der Wiese zu werden (43.).

Es war die letzte passende Gelegenheit für die Gastgeber. Sie versuchten noch ein paar Mal ihr Glück mit Weitschüssen, aber die wären nur beim Football gewertet worden.
Der beste Vortrag seit Wochen

Die zweite Halbzeit ging weitgehend an die Gäste, denen der beste Vortrag seit vielen Wochen gelang. Kefkirs Freistoß verlängerte Murakami (kam zur Pause für Drevina), seine Bogenlampe fingerte Zimmermann noch über die Latte (61.). Dem überragenden Andersen, um den die „Lilien“ noch im Januar eifrig gebuhlt hatten, gelang fast die ersehnte Führung: Sein Schuss aus 16 Meter wurden kurz vor der Zielankunft entscheidend abgelenkt (63.). Und dann hätte auch noch Pozder zuschlagen können. Er nahm ein Kopfball-Zuspiel von Kefkir auf, eine schnelle Drehung, um aus fünf Metern erneut an Zimmermann zu scheitern (71.).

Damit war das Pulver verschossen. Aber auch der Spieltag endete nicht ohne Diskussionsbedarf. Schiedsrichter Robert Kampka zeigte dem eingewechselten Dario Schumacher nach einem Foul an Benjamin Baier die Rote Karte (81.) — eher eine Verbeugung vor dem reichlich fanatischen Publikum. „Er kommt von der Seite, es war kein schweres Foul“, urteilte Marcel Heller, einer der Zeugen am Tatort.

Die meisten der 5800 Zuschauer hätten dann fast noch Anlass zum Weiterjubeln gehabt, aber der Schuss von Uwe Hesse zischte vorbei (86.). In der Nachspielzeit beendete Flekken die Niederlagenserie. Spektakulär hielt er Kopfbälle von Danny Latza und dann von Freddy Borg. Aachens Nummer 1 hielt die Null fest. „Darauf bauen wir auf. Wir haben immer noch das eine Ziel, wir geben uns nicht auf.“ Der eine Punkt wurde eilig im Bus verstaut. Eine zugige Rückfahrt blieb den Profis erspart, kurzfristig war eine Plexiglas-Scheibe eingebaut worden.