Köln : Thomas Kessler wird gegen Gladbach im Kölner Tor stehen
Köln Natürlich hätte Thomas Kessler etwas über seine Gefühlswelt sagen können, als dann offiziell war, dass er im Tor stehen wird, wenn sein 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr) im Derby bei Borussia Mönchengladbach antritt, die Journalisten am Trainingsplatz des 1. FC Köln hätten sich über solche Sätze gefreut.
Aber als sie am Mittwoch den Torhüter riefen, sagte er nur: „Ich muss ein paar Bälle halten.“ Nicht mehr, nicht weniger. Aber eigentlich sagt das auch schon genug über Kessler.
Thomas Kessler, 30, geboren in Köln und beim FC ausgebildet, ist eine sogenannte Nummer zwei; und er tut das, was eine Nummer zwei eben tun muss: Er hält den Druck auf die Nummer eins hoch, er stellt sich in den Dienst der Mannschaft, er meckert nicht. Und er ist da, wenn er gebraucht wird. Ein solcher Zeitpunkt ist jetzt wieder gekommen, nachdem sich Stammtorhüter Timo Horn, 23, in der vergangenen Woche am Knie verletzt hat, operiert werden musste und wohl mindestens bis Jahresende ausfallen wird. Peter Stöger, Kölns Trainer, jedenfalls hat großes Vertrauen in Kessler, er sagt: „Thomas hat es sich einfach verdient, und er ist richtig gut drauf.“ Die fehlende Spielpraxis mache ihn keine Sorgen, die habe eine Nummer zwei ja nie.
Bei Stögers Entscheidung, im Derby gegen Gladbach auf Kessler zu setzen, dürfte auch dessen Erfahrung eine größere Rolle gespielt haben. Kessler kennt die Bundesliga seit Jahren. Und er kennt die Situation, plötzlich 90 Minuten funktionieren zu müssen. Sven Müller, 20, Kölns Nummer drei, ist zweifelsohne ein Talent, er hat Horn in der Anfangsphase der Saison — als auch Kessler verletzt war — zwei Mal vertreten und war ohne Gegentor geblieben; ein Derby, in dem der Druck vielleicht noch ein bisschen größer ist als in einem normalen Ligaspiel, könnte aber noch zu früh kommen.
Außer Horn sowie den beiden anderen Langzeitverletzten, Dominic Maroh und Leonardo Bittencourt, sind alle Spieler fit.