Köln : Stöger ist zuversichtlich: FC will den Mainzern ein Bein stellen
Köln Auf die Unterstützung von rund 4000 Anhängern kann der 1. FC Köln am Sonntagnachmittag in Mainz zählen, das zwar ähnlich karnevalsaffin ist, aber für die Kölner vor allem ein Schreckensort. Alle bisherigen fünf Bundesligaspiele hat der FC bei den Rheinhessen verloren.
Das letzte Kölner Erstligator in Mainz schoss Matthias Scherz vor mehr als zehn Jahren, noch im alten Stadion am Bruchweg. Am schlimmsten wurde es für die Kölner am 30. Spieltag der Saison 2011/12, als nach dem 0:4 Trainer Stale Solbakken seinen Stuhl räumen musste.
Dieses Schicksal droht Peter Stöger unabhängig vom Ausgang des letzten Spiels dieses 30. Spieltags am Sonntag (17.30 Uhr) gewiss nicht. Aber eine weitere Niederlage könnte für etwas mehr Unruhe sorgen, als sie derzeit noch am Geißbockheim herrscht.
„Bislang ist keine Nervosität spürbar. Die Mannschaft ist in sich sehr stimmig, seit wir zusammenarbeiten. Das ist unser großes Plus. Wir sind es gewohnt, dass wir Situationen, in denen wir etwas zu erledigen hatten, auch gemeistert haben. Wir sind immer wieder aufgestanden“, sagte Stöger am Freitag. Lange Niederlagenserien hat es unter der Regie des Österreichers bisher noch nie gegeben.
Der 50-Jährige forderte: „Wir müssen in den Bereich der Leistung aus den letzten Spielen kommen, aber mit der Konsequenz, die Spiele nach Hause zu bringen, die Situationen zu nutzen oder auch mal die Spiele zu null zu Ende zu bringen.“ So wie das Hinspiel.
Die positive Entwicklung der Mainzer findet auch Stögers Anerkennung. „Sie spielen eine richtig gute und stabile Saison“, meinte er. „Wir wollen ihnen trotzdem ein Bein stellen auf dem Weg nach Europa.“
Wer in Mainz den gesperrten Leonardo Bittencourt ersetzen soll, ließ Stöger am Freitag noch offen. Vieles spricht für eine defensive Variante mit dem Serben Filip Mladenovic auf dem linken Flügel. Bis auf Frederik Sörensen (Schonung nach Muskelverletzung) sind alle Spieler gesund.
Bei den Gastgebern werden die ehemaligen Kölner Daniel Brosinski (27) und Christian Clemens wohl in der Startelf stehen. Der 24 Jahre alte Clemens, der beim 0:4 2012 auf Kölner Seite dabei war, hat bereits fünf Tore erzielt und vier Vorlagen geliefert. Der Mittelfeldspieler, so berichtet der Mainzer Coach Martin Schmidt, strahlte unter der Woche ganz besondere Vorfreude aus: „Bei ihm merkt man schon in der Trainingswoche, um was es geht. Wir können gespannt sein, was er im Spiel zeigt“, so Schmidt, „er ist ein Spieler, der bei solchen Spielen besonders motiviert ist.“
Voraussichtliche Aufstellung: Horn - Risse, Maroh, Heintz, Hector — Lehmann, Vogt — Zoller, Gerhardt, Mladenovic (Osako) — Modeste