Kölns Spiel gegen Frankfurt : Eine neue Flügelzange soll Tempo auf den Platz bringen
Aachen Die Länderspielpause hat dem 1. FC Köln geholfen. Trainer Markus Gisdol hat nun wieder mehr Optionen für die Startelf gegen Frankfurt. Neuzugang Marius Wolf und Rückkehrer Ismail Jakobs spielen dabei eine besondere Rolle.
„Spürbar anders“ prangte am Freitagmittag nicht nur in Großbuchstaben an der Wand im Geißbockheim. Spürbar anders war auch die Stimmung von Markus Gisdol vor dem Bundesligaspiel des 1. FC Köln am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr).
Denn der FC-Trainer versprühte gute Laune, grinste, lachte und bezeichnete eine kritische Frage eines Journalisten sogar lobend als „schön formuliert“. Das hatte wenig mit dem geknickten und etwas ratlos wirkenden Gisdol nach der schmerzhaften 1:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach vor zwei Wochen zu tun.
Grund für die gute Stimmung des 51-Jährigen war die Länderspielpause. Genauer gesagt das, was in dieser Zeit passiert ist. Auch hier zeigte sich Gisdol spürbar anders. Denn nicht jeder seiner Trainerkollegen findet diese Unterbrechungen innerhalb der Saison gut. Speziell bei einem wegen Corona vollgepackten Terminkalender tun Müdigkeit und Verletzungen der Topspieler, die sie nicht selten von solchen Reisen mitbringen, besonders weh.
Beim FC-Trainer war allerdings keine Rede davon – ganz im Gegenteil. „Ich habe mir das aufschreiben müssen, weil es mehrere Spieler sind, die uns jetzt nach ihren Verletzungen wieder zur Verfügung stehen“, sagte Gisdol.
Benno Schmitz, Jorge Meré, Anthony Modeste und Ismail Jakobs sind nach ihren Verletzungen gegen Frankfurt nämlich wieder dabei. „Die Pause hat uns definitiv geholfen. Diese Kadermöglichkeiten hatte ich davor nämlich nicht. Und wir konnten an einigen Dingen, die bislang nicht gut liefen, arbeiten“, ergänzte Kölns Trainer zufrieden.
Ein physisch starker Gegner
Konkret sprach er das Zweikampfverhalten seiner Mannschaft an, dass gegen die Frankfurter entscheidend sein werde. „Ich vertraue meiner Mannschaft, dass sie dagegenhält“, fügte Gisdol hinzu, der weiterhin auf seinen aus der Nationalmannschaft zurückgetretenden Kapitän Jonas Hector wegen seiner Nackenverletzung verzichten muss.
Speziell Jakobs scheint für das Duell mit dem „physischen und körperbetont spielenden Gegner“ wieder eine Option von Anfang an zu sein. „Er und Marius Wolf sind prädestiniert für die Startelf“, sagte Gisdol ganz deutlich über seine neue Flügelzange, die dem bislang etwas lahmenden Angriff wieder Tempo geben soll. Und dabei helfen kann, nach so vielen sieglosen Spielen in der Bundesliga endlich wieder Zählbares in Form von drei Punkten zu holen.
„Es bringt nichts, über irgendwelche Serien sprechen, weil viele Spieler erst seit kurzem dabei und dafür also gar nicht verantwortlich sind“, sagte Gisdol. Viel wichtiger sei für ihn nämlich etwas anderes: „Wir müssen unsere individuellen Fehler abstellen. Unnötig verursachte Elfmeter zum Beispiel. Das hat zu Punktverlusten geführt. Genauso wie die einfachen Bälle hinter unsere Abwehrkette. Wenn wir das abstellen, werden wir auch wieder punkten.“ Am besten schon an diesem Sonntag gegen Frankfurt. Das wäre dann im Vergleich zum bisherigen Verlauf der Saison auch spürbar anders.
Voraussichtliche Aufstellung: T. Horn - Schmitz, Bornauw, Czichos, Katterbach - Skhiri, Özcan - Wolf, Duda, Jakobs - Andersson