Modeste beim 1. FC Köln : Anfang und das Luxusproblem im Sturm
Aachen Eigentlich kam dieses abgesagte Spiel am 20. Spieltag des 1. FC Köln bei Erzgebirge Aue zu Beginn der Rückrunde gerade recht, auch wenn der Kölner Tross unverrichteter Dinge wieder die Heimreise aus dem Osten der Republik antreten musste.
Denn nach den Niederlagen gegen Bochum (2:3) und bei Union Berlin (0:2) brauchte das Anfang-Team Zeit, wieder in die Spur zurückzufinden, was mit dem 4:1 über St. Pauli eindrucksvoll gelang.
Damit begann für Kölns Trainer aber auch die Zeit des Luxusproblems mit der Frage, wer die Kölner Tormaschinerie weiter befeuern soll. Die Antwort, die Markus Anfang bislang darauf fand, war zweimal die gleiche: In der Startformation standen Jhon Cordoba und Simon Terodde, und in der Endphase musste Terodde seinen Platz für Anthony Modeste räumen. Der Franzose dankte es mit einem Treffer in Paderborn, dann mit zwei Toren, die den Sieg über Sandhausen einläuteten. Es würde wohl niemanden wundern, wenn Modeste bei längerer Einsatzzeit am Mittwoch (19.30 Uhr) beim Nachholspiel in Aue dreimal treffen würde.
Der Kampf um die Positionen in der Abteilung Attacke ist also ohnehin schon voll entbrannt, und kein anderer Trainer im bezahlten Fußball hat das Problem, einen Stürmer aus dem Spiel nehmen zu müssen, der allein so viele Tore geschossen hat, wie der Zweitplatzierte Lukas Hinterseer (VfL Bochum, 12) und der Drittplatzierte (Vereinskollege Cordoba, 11) zusammen.
Zumal sich Terodde – bislang ohne zu Murren – selbstlos in den Dienst der Mannschaft stellt, unermüdlich die gegnerischen Reihen anläuft, Defensivkräfte bindet, Lücken für seine Mitspieler reißt – und bei gegnerischen Standards auch im eigenen Strafraum seine Kopfballstärke einbringt. Doch Modeste, der seit August nicht mehr spielen durfte, drängt auf mehr Einsatzzeit und meinte schon nach der Partie gegen Sandhausen: „Ich wäre gern schon früher gekommen.“
Die heikle Aufgabe für Anfang lautet also, allen drei Stürmern Einsatzzeiten zu geben, auch um die Stimmung im Kader hochzuhalten, aber auch, um die Kräfte auf den letzten Metern der Saison zu schonen. Zumal bereits am Sonntag in Ingolstadt die nächste Aufgabe wartet. „Wir dürfen nicht das Risiko eingehen, in Aue jemanden zu bringen, der dann vier, fünf Tage Regeneration braucht“, sagte Anfang wohl in Richtung Modeste. Also dürfte Terodde in Aue in der Startformation stehen, der Franzose dafür am Sonntag.
Voraussichtliche Aufstellung: Horn - Meré, Höger, Czichos - Geis, Hector - Schaub, Drexler, Kainz - Terodde, Cordoba