Aachen : Auch die Bühnen feiern „Fest im Sattel”
Aachen Wer die ganze Vielfalt der Aachener Theaterszene erleben will, muss entweder viel Zeit mitbringen, um alle großen und kleinen Bühnen und Ensembles zu besuchen - oder aber er nutzt das Angebot des Theatertages am kommenden Samstag.
Alle Theater und Theatergruppen der Stadt präsentieren sich gemeinsam mit einem bunten Programm, das als „Fest im Sattel” an die Weltreiterspiele anknüpft.
Den Anfang macht ab 14 Uhr ein Familienangebot, das je nach Wetterlage auf der Bühne auf dem Theatervorplatz oder im oberen Spiegelfoyer stattfindet. Vertreter aller beteiligten Bühnen und Gruppen stellen sich auf der offen gestalteten Bühne und an den begleitenden Informationsständen in den inneren Umgängen des Theaters vor.
Schauspieler dreier Theater würden zusätzlich ausschwärmen und in der Stadt als so genannte „Walk-Acts” - zu Deutsch etwa „Laufende Vorstellungen” - auf das Theaterfest aufmerksam machen, kündigte Dramaturg Lukas Popovic an.
Für Kinder sind kreative Angebote unter theaterpädagogischer Anleitung, Kinderschminken sowie Lesungen im Foyer der Kammerspiele vorgesehen, bei denen drei Schauspieler unter anderem aus Büchern mit Pferdebezug vortragen. Ein Kostümverkauf, stündliche Führungen durch das frisch renovierte Theater sowie eine neu eröffnete Kaffeebar im Foyer ergänzen das bunte Angebot für Jung und Alt.
Den Höhepunkt des Theatertages bildet die abendliche Gala, bei der sich ab 19.30 Uhr im Großen Haus ein Dutzend Theater mit selbstgewählten Beiträgen von etwa fünf Minuten Länge präsentiert.
„Das kann eine kleine Szene oder eine Arie sein, das wird aber vor allem über die Menschen funktionieren”, erläuterte der Generalintendant des Theaters Aachen, Michael Schmitz-Aufterbeck. „Den ganzen Abend angerissene Stücke zu sehen, wäre zu anstrengend”, findet Jutta Kröhnert von der Initiative Akut: „Man zeigt immer das, was die eigenen Stärken sind.”
Bei der anschließenden Party wird ab etwa 22 Uhr im unteren Foyer Salonmusik gespielt, während im oberen Foyer Mitglieder der unterschiedlichen Bühnen zum Gespräch und zum Tanzen einladen: Gemäß dem Warhol-Zitat „Famous for fifteen minutes” (Berühmt für 15 Minuten) legen sie als DJs jeweils eine Viertelstunde lang ihre Lieblingsmusik auf.
Mit dem gemeinsamen Auftritt knüpfen Stadttheater und freie Bühnen an frühere Feste und das letztjährige im Zelt an, das für viel Publikumsinteresse gesorgt hatte.
Schmitz-Aufterbeck betonte mit Blick auf die aktuellen Spardebatten auch den politischen Aspekt: „Es ist wichtig zu zeigen, was vorhanden ist und was es zu beschützen gilt. Die Frage ist, was man in zehn oder zwanzig Jahren in Aachen haben will.”
Dies betreffe feste wie freie Bühnen gleichermaßen: „Wir wollen zeigen, dass wir als breite Kulturszene in der Stadt zusammengehören”, betonte Popovic.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen des Theatertags, auch zur abendlichen Gala, ist frei.
von der Dressur