Unicef-Projekt : Die Kinder von Malawi nicht im Stich lassen
Special Aachen Hunger, fehlender Zugang zu Hygienemöglichkeiten und dann auch noch Corona: Das ostafrikanische Malawi zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und steht deshalb im Fokus unseres diesjährigen Unicef-Projekts: „Malawi: Gebt den Kindern eine Zukunft!“
Wie viel Geld haben Sie heute schon ausgegeben? 2,50 Euro für ein belegtes Brötchen? Vielleicht die Zuzahlung in der Apotheke für fünf Euro und möglicherweise eine Premium-Autowäsche für 11,90 Euro?
Für die meisten kein Problem: Wir Menschen in Deutschland verfügen laut einer aktuellen Erhebung über eine Kaufkraft von 23.766 Euro – konnten also etwa 65 Euro pro Tag für Essen, Miete, Heizung, Versicherung und vieles mehr ausgeben. Selbstverständlich ist das nur ein Durchschnittswert – manche Menschen müssen deutlich sparsamer leben, andere geben sehr viel mehr Geld aus.
Nun stellen Sie sich mal vor, Sie hätten pro Tag weit weniger zur Verfügung: Statt 65 Euro nur noch 1,60 Euro und müssten damit Essen, Kleidung, Transport und Wohnen zahlen. Damit wären Sie nach internationalen Standards extrem arm. Denn bei 1,60 Euro (bzw. 1,90 US-Dollar) ziehen die Vereinten Nationen die Grenze für wirtschaftliche Armut.
Was für die meisten von uns kaum vorstellbar erscheint, ist Realität für einen Großteil der Bevölkerung in Malawi – einem der ärmsten Länder der Welt. In dem ostafrikanischen Staat treffen gleich mehrere gravierende Probleme aufeinander, die eine dauerhafte Entwicklung erschweren: Seit vielen Jahren kämpft das Land gegen den Hunger. Immer wieder zerstören Dürren und Stürme die Ernte des Landes, das sich hauptsächlich von der eigenen Landwirtschaft ernährt. Auch der HI-Virus ist hier nach all den Jahrzehnten Aufklärung noch immer ein gravierendes Problem – und lässt Kinder infiziert oder auch als Waisen zurück.
Hunger und Gesundheitsvorsorge
Sie – die knapp neun Millionen Kinder des Landes – leiden schwer unter den Problemen, obwohl sie eigentlich der Schlüssel für eine nachhaltige soziale und ökonomische Entwicklung sind. Mehr als ein Drittel aller Mädchen und Jungen sind aufgrund von Mangelernährung körperlich und geistig unterentwickelt. Kaum weniger schlimm als der Hunger ist die Gesundheitsvorsorge – vor allem im ländlichen Gebiet: Noch heute sterben jährlich etwa 40.000 Kinder vor ihrem fünften Geburtstag an Krankheiten wie Malaria, Lungenentzündung oder Durchfall – also an Erkrankungen, die in einem funktionierenden Gesundheitssystem längst nicht mehr zum Tode führen müssten.
Auch deshalb wird Malawi in diesem Jahr im Zentrum unserer Kooperation mit dem Kinderhilfswerk Unicef stehen. Mehr als 20 Jahre haben Manfred Kutsch und Silke Fock-Kutsch Krisenregionen dieser Welt bereist und diejenigen in den Fokus gerückt, die drohten, vergessen zu werden. 2020 haben sie den Staffelstab nun an unsere Redakteurin Ines Kubat weitergegeben, die jetzt zu ihrer ersten Projektreise nach Afrika aufbrechen wird: „Die Kinder in Malawi haben es verdient, dass wir ihnen genau jetzt unsere Aufmerksamkeit schenken – vor allem im Hinblick auf die Folgen der Pandemie“, sagt Kubat. Denn tatsächlich hat das Coronavirus ohnehin schon großen Probleme noch einmal verstärkt. Nur etwa jeder Vierte hat hier Zugang zu grundlegenden Hygienemöglichkeiten wie sauberem Wasser und Seife. Und vor allem das Schließen der Schulen weltweit hat in Ländern wie Malawi verheerende Auswirkungen: Denn Homeschooling oder Homelearning ist schon allein wegen fehlender Infrastruktur im Bereich Internet und Elektrizität eine große Herausforderung. Und wenn Kindern der Zugang zu Bildung fehlt, fehlt ihnen auch die Perspektive.
Viele Eltern schicken ihre Kinder deshalb zum Arbeiten – entweder auf die eigenen Felder, die kaum genug Ernte für die Familie selbst abwerfen, oder in andere Regionen wie Mosambik, wo Mädchen und Jungen als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden. So zumindest beobachten es die Unicef-Mitarbeiter vor Ort, die sich um die Zukunft der Kinder sorgen. Ähnlich besorgniserregend: Die Helferinnen und Helfer beobachten einen (Wieder-)Anstieg der Kinderehen seit Ausbruch der Pandemie. Wie Unicef vor Ort vor allem Mädchen aus diesen schlimmen Situationen rettet und präventiv arbeitet, will unsere Redakteurin Ines Kubat neben vielen anderen Themen recherchieren. In regelmäßigem Abstand wird sie im Nachgang der Reise von ihren Begegnungen und Erfahrungen hier in der Zeitung aber auch online und in den Sozialen Netzwerken „Facebook“ und „Instagram“ berichten.
Um die Arbeit von Unicef und damit die Hauptleidtragenden – die Kinder in Malawi – zu unterstützen, sammelt das Medienhaus Spenden. Und dafür brauchen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser. Wir zählen darauf, dass Sie, wie in den vergangenen Jahrzehnten, die Ärmsten dieser Welt nicht im Stich lassen – ganz getreu unseres diesjährigen Mottos: „Malawi: Gebt den Kindern eine Zukunft!“
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Stichwort: Malawi