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Nachhaltig reisen: So funktioniert der umweltfreundliche Urlaub

Nachhaltig reisen : So funktioniert der umweltfreundliche Urlaub

Warum denn in die Ferne schweifen? Sieh das Gute liegt so nah. Diese Worte des deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe gilt ganz offensichtlich vermehrt auch beim Thema Reisen. Warum denn in die Ferne schweifen? Sieh das Gute liegt so nah. Diese Worte des deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe gilt ganz offensichtlich vermehrt auch beim Thema Reisen.

So kommt eine Befragung des Marktanalysten Mintel zu dem Ergebnis, dass knapp die Hälfe der reiselustigen Bundesbürger im eigenen Land bleiben möchte.

Das hat auch mit der aktuellen Situation zu tun – aber nicht nur. Auch nachhaltiges Reisen erlebt nämlich seit einiger Zeit einen Boom. Dabei kommt Verkehrsmitteln wie dem ICE der Bahn logischerweise eine große Bedeutung zu.

Wenn man sich die Umweltbilanz der Bahn einmal anschaut, und sie mit der des eigenen PKW vergleicht, stellt man schnell fest: ein Umstieg ist durchaus sinnvoll. Das Umweltbundesamt (UBA) liefert dazu konkrete Fakten. Bei einer Strecke von 100 Kilometern generiert der Inlandsflieger rund 20,1 Kilogramm Treibhausgase. Das Auto liegt bei rund 13,9 Kilo. Der Intercity dagegen bringt es gerade mal auf 3,6 Kilogramm. Ähnlich sieht die Bilanz bei anderen Umweltsündern wie Kohlenmonoxid, Stickstoffoxid oder Feinstaub aus. Auch hier kann der Zug um Längen vor dem Flieger oder dem Auto punkten.

Möglichkeiten, mit dem Zug in den Urlaub zu fahren gibt es viele. Da sind zunächst einmal Städtereisen. Hier liegt der Vorteil der Bahn auf der Hand: Man ist schnell mitten im Geschehen und muss sich um die oftmals lästige Parkplatzsuche oder teure Gebühren im Parkhaus keinerlei Gedanken machen. Mittlerweile gibt es aber auch erfolgversprechende Angebote für andere Zugreisen, beispielsweise in den Wintersport.

Doch die problemlose Erreichbarkeit vieler Reiseziele und der Umweltaspekt sind nicht die einzigen Vorteile, die für alternative Verkehrsmittel sprechen, sondern auch die Kosten. Angesichts steigender Spritpreise suchen logischerweise immer mehr Menschen nach einer Alternative zum Auto. Das muss nicht immer der Zug sein. Auch Reisebusse stehen in der Umweltbilanz ziemlich gut da: Sie bringen es auf lediglich 3,2 Kilo Treibhausgase pro 100 Kilometer.

Gute Planung spart Geld und Nerven

Allerdings: Wer beim Reisen mit Bus oder Bahn Geld wirklich Geld sparen möchte, muss clever planen. So sind Fahrten am Wochenende grundsätzlich teurer als an Werktagen. Auch die Stoßzeiten machen sich im Preis bemerkbar. Wenn man also seine Reise so plant, dass man außerhalb dieser Zeiten und innerhalb der Woche fährt, kann sich das finanziell stark bemerkbar machen.

Darüber hinaus bieten beispielsweise Reisebusunternehmen via App günstige Angebote und immer wieder Gutscheinaktionen. Wer viel mit der Bahn unterwegs ist, sollte dagegen über eine Bahncard nachdenken, mit der sich, je nach Kartenart, ein Viertel oder sogar die Hälfte der Reisekosten einsparen lässt. Auch Familien- oder Gruppentickets sind fast immer deutlich günstiger als Einzelfahrscheine.

Grün reisen – auch ins Ausland

Schon seit einiger Zeit nutzen Deutsche die Angebote von Bahn oder Reisebus nicht nur, um im Inland Urlaub zu machen. Denn oftmals ist der angeblich schnellere Flug gar nicht so fix, wie es auf den ersten Blick scheint – vor allem dann nicht, wenn man die Anreise zum Airport und die Wartezeiten am Check-in mit berechnet. Auch diesen Reisen ist clevere Organisation das A und O. Spar-Reisen bei der Bahn oder Spezial-Tarife bei Busunternehmen helfen dabei, das Budget klein zu halten. Darüber hinaus gibt es aber auch viele andere Tipps, mit denen die Reise ins Ausland problemlos gelingt.

Zum grünen Urlaub gehört allerdings nicht nur die Anreise. Wer wirklich möglichst ökologisch unterwegs sein möchte, achtet auch bei der Wahl seines Hotels auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit. Im Trend liegen daher sogenannte Bio-Hotels, bei denen biologisch erzeugte Lebensmittel verwendet werden. Im SPA solcher Häuser bekommt man zudem zertifizierte Naturkosmetik.

Die Tourismus-Fachorganisation Viabono, die auf Initiative des Bundesumweltministeriums gegründet wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hotels nachhaltiger werden zu lassen. Dafür vergibt sie Zertifikate. Diese werden verliehen, wenn die Hotelbetriebe Grenzwerte, zum Beispiel im Energie- und Wasserverbrauch und im Müllaufkommen unterschreiten. Bei der Verpflegung ihrer Gäste achten Viabono-zertifizierte Betriebe auf einen bestimmten Anteil an regionalen Lebensmitteln und Fair-Trade-Ware. Auf der Website von Viabono kann man sich einen Überblick über die Hotels und Naturresorts verschaffen, die mittlerweile diese Zertifikate haben.

Auch große Reiseveranstalter wie die TUI haben die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Tourismus längst erkannt. Die Organisation vergibt seit einigen Jahren im Rahmen der Strategie „Better Holidays, Better World“die Auszeichnung als „Umwelt-Champion“. Dabei zählt eine ökologische Abwasserentsorgung ebenso zu den Kriterien wie die Umstellung auf Solarstrom und der Verzicht auf Plastikartikel. Über die Reisebüros der TUI oder die Website lassen sich die Umwelt-Champions unter den Hotels direkt buchen.