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Arnheim: Mit Pavillons auf Stelzen: Arnheim macht in Mode

Arnheim : Mit Pavillons auf Stelzen: Arnheim macht in Mode

Arnheim am Niederrhein putzt sich alle zwei Jahre modisch heraus: Bei der „Arnheim Modebiennale” wird die Stadt in den Niederlanden zum Wochenendziel für Modefans.

Modenschauen in der ehemaligen Eusebius-Kirche, Autorenlesungen, Ausstellungen und moderner Tanz: In der Hauptstadt der Provinz Gelderland dreht sich in diesem Jahr vom 6. Juni bis 6. Juli alles um „Shape”, die Form.

Werke international etablierter Modedesigner sind ebenso zu sehen wie die Abschlussarbeiten von jungen Modestudenten der Arnheimer ArtEZ-Hochschule für Künste. Rund 40 Modemarken sind vertreten, darunter Jil Sander, Lanvin, Viktor und Rolf sowie kommende Talente wie Boudicca, Cosmic Wonder und Sandra Backlund. Die „Shape”-Schauen finden mehrmals am Tag am 19., 20. und am 26. Juni statt, die ArtEZ-Schauen der jungen Studenten gibt es am 2. und 3. Juli.

Das Projektteam um den niederländischen Modeillustrator Piet Paris will dafür sorgen, dass die Provinzmetropole mit ihren 144 000 Einwohnern während der Modebiennale aus allen Nähten platzt. „Wir erwarten über 200 000 Gäste”, sagt Sprecherin Meike Verhagen. „Nach der ersten und der zweiten Biennale in einer ehemaligen Fabrik am Stadtrand und jenseits des Flusses kommen wir mitten in die City.”

Das Treiben wird sich zwischen dem Stadhuis (Rathaus) und der Eusebius-Kirche am Markt abspielen. Das ehemalige Gotteshaus wird heute als Konzertsaal und für Ausstellungen genutzt. Mit ihrem 93 Meter hohen Glockenturm überragt der imposante Bau die quirligen Einkaufsgassen der Innenstadt mit ihren 500 Geschäften. Neun Ausstellungspavillons, errichtet auf fünf Meter hohen Stelzen und mit Laufstegen verbunden, sollen der Clou der Modebiennale 2009 sein: Jede Box eröffnet den Besuchern durch Fotos, Videos, Zeichnungen, Hologramme und Schaustücke Einblicke in die Welt der Mode.

Die Welt der Mode wächst im Kleinen gegenwärtig im Arnheimer Stadtteil Klarendal. Aus dem ehemaligen Problemviertel entwickelt sich seit zwei Jahren mit der Hilfe der Stadt und dank privaten Engagements ein flippiges Quartier für Fotografen, Modelagenturen, Grafikdesignbüros und Modemacher, die ihre Arbeiten gleich neben ihren Ateliers in kleinen Shops anbieten.

Die 34-jährige Designerin Annemarie van der Burght zum Beispiel ist vor kurzem mit ihrem Label „Marie-Marie” an den Klarendalseweg gezogen. „30 Modeschöpfer sind schon hier. So wie ich selbst haben einige an der Arnheimer Modeschule studiert, sind dann in die Welt gegangen und nun wieder zurückgekehrt”, erzählt sie. Unter dem Motto „100 Prozent Mode” soll das Klarendal-Quartier mit seinen schmalen Straßen und gemütlichen, kleinen Häuschen in der Zukunft bis zu 50 Läden und Werkstätten extravaganter Bekleidung für Jung und Alt sowie modischen Accessoires beherbergen.

Informationen: Niederländisches Büro für Tourismus (NBT), Postfach 27 05 80, 50511 Köln (Tel.: 0221/925 71 70), Tourismusbüro Arnheim-Nijmwegen (Tel. von Deutschland: 0031/481/366 250); Internet: www.niederlande.de, www.arnhemnijmegen.nl, www.vvvarnhem.nl, www.arnhemmodebiennale.com, www.100mode.nl, www.modearnhem.nl.

[Eusebius-Kirche]: Kerkplein 1, 6811 Arnheim, Niederlande [Modeviertel]: Klarendalseweg, 6822 Arnheim, Niederlande dpa/tmn bm cr ah