Remscheid : Viele Ballaststoffe und Normalgewicht senken das Darmkrebsrisiko
Remscheid Darmkrebs entwickelt sich meist aus anfangs gutartigen Darmpolypen. Wer der Polypenbildung vorbeugt, senkt damit also auch das Krebsrisiko.
„In begrenztem Rahmen kann dies auch über die Ernährung geschehen”, sagt Andreas Leodolter vom Bundesverband Gastroenterologie. „Es gibt beispielsweise Studien, nach denen Menschen, die viel Gemüse, Obst und Ballaststoffe zu sich nehmen, ein etwas geringeres Darmkrebsrisiko haben.” Der Grund dafür sei vermutlich die verbesserte Darmtätigkeit.
Eine besonders fettreiche Ernährung hingegen beeinflusse die Krebsgefahr ebenso wenig wie der häufige Genuss von Fleisch, erklärt der Chefarzt der Gastroenterologie des Sana-Klinikums in Remscheid. „In aktuellen Studien hat sich dieser Verdacht nicht bestätigt.” Wissenschaftlich belegt sei hingegen der Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Darmkrebs: „Menschen mit Normalgewicht erkranken seltener als Übergewichtige.”
Auch bestimmte Inhaltsstoffe werden als Antikrebssubstanzen diskutiert - häufig mit unterschiedlichem Ergebnis, sagt der Darmspezialist. Vitamin D und Kalzium etwa sollen das Krebsrisiko mindern. „Einige Studien haben diesen Effekt klar belegt - leider sprechen aber fast ebenso viele Studien dagegen.”
Mitunter beeinflusse auch die Darreichungsform das Ergebnis: „Menschen mit erhöhtem Folsäurespiegel etwa bekommen erwiesenermaßen weniger gutartige Polypen und bösartige kolorektale Karzinome. In Studien mit Folsäurepräparaten konnte jedoch kein weiterer Rückgang der Polypenbildung erzielt werden.” Offensichtlich entfalte die Folsäure, die vor allem in Gemüse und Obst enthalten ist, ihre Wirkung nur in Kombination mit bestimmten anderen Inhaltsstoffen.